Roland Kappes ist neuer Bürgermeister in Nauheim

Rosalia Radosti gratuliert dem Wahlsieger Roland Kappes. Der unabhängige Bewerber hat die Bürgermeisterstichwahl in Nauheim mit knapp 63 Prozent der Stimmen klar für sich entschieden.
© FM

Der parteilose Bewerber Roland Kappes setzt sich in der Stichwahl klar gegen Mitbewerberin Rosalia Radosti (SPD) durch. Die Wahlbeteiligung liegt bei 50,13 Prozent.

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Nauheim. Roland Kappes hat es geschafft. Der Nauheimer Handwerksmeister ist neuer Bürgermeister der Musikgemeinde. In der Stichwahl kann er klar seinen Vorsprung aus dem ersten Wahlgang von vor drei Wochen behaupten und setzt sich als parteiloser Kandidat mit 62,91 Prozent der Stimmen gegen Mitbewerberin Rosalia Radosti (SPD) durch.

Im Bürgersaal warten wieder zahlreiche Bürger und Parteienvertreter auf die Präsentation der Ergebnisse. Um eine Minute vor 19 Uhr ist es dann klar, das vorläufige Endergebnis steht fest. Und ein Enkel von Roland Kappes fasst das Ergebnis zusammen: „Opa hat gewonnen“.

Wahlkampf-Strategie von Kappes ging auf

Freude auf der einen Seite, Enttäuschung auf der anderen Seite. Rosalia Radosti hätte sich ein besseres Ergebnis gewünscht. „Es war ein langer Wahlkampf“, sagt sie. Und bei den ihren absolvierten Hausbesuchen habe sie viele Wähler getroffen. „Die Rückmeldungen waren eher positiv“, sagt sie am Wahlabend. Viele Bürger, die beim ersten Durchgang noch zu Hause geblieben waren, wollten nun wählen gehen. Das seien Rückmeldungen gewesen, die optimistisch stimmten.

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Am Ende hat es doch nicht gereicht. Für die 50 Jahre alte Radosti stimmten nur 1490 der 8267 Wahlberechtigten. Der Trend aus der ersten Meldung blieb dabei fast unverändert: Als um 18.25 Uhr das erste Ergebnis auf der Leinwand erschien, lag Radosti bei 35,46 Prozent. Immerhin waren es schließlich 37,09 Prozent.

Für Roland Kappes ging die Strategie im Wahlkampf voll auf. „Das war klare Kante gegen die Parteien“, sagt er am Wahlabend. „Ich habe die Wähler erreicht, die Parteien nicht.“ Damit blickt er auf den Stimmungsumschwung in Nauheim. Bereits im ersten Wahlgang hatte er 43,20 Prozent der Stimmen erreicht, die drei Parteienbewerber kamen nur jeweils auf rund 17 Prozent Stimmenanteil.

Kappes betont nach Wahlsieg Gemeinsamkeit

Als noch kein Zwischenergebnis erkennbar war, hatte Kappes noch auf ein klares Wählervotum gehofft und nicht wieder auf eine Zitterpartie mit Losverfahren. Denn das hätte es geben müssen, wären beide Kandidaten auf die gleiche Stimmenanzahl gekommen. Im Grunde war sich der 59-Jährige seiner Sache aber sicher, war deutlich zu spüren. „Das ist jetzt fast so wie Weihnachten“, scherzte er im Gespräch mit Radosti.

Ein weiteres Ziel, neben dem Wahlsieg, sei eine hohe Wahlbeteiligung gewesen. Und auch das wurde mit 50,13 Prozent erreicht. Damit liege Nauheim bei den Wahlen vorne, konstatierte Kappes. Auch, wenn er sich selbst einen Prozentwert bei 60 gewünscht hatte und die Beteiligung bei der Stichwahl leicht zurückging.

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Hatte Roland Kappes im Wahlkampf noch voll auf seine Person und seinen Bekanntheit gesetzt – unter anderem mit dem Slogan „Nauheim ist meine Baustelle“ – betont er nach der Wahl die Gemeinsamkeit. Das gelte für Bürger und Vereine ebenso wie für die Verwaltung. „Ich hoffe, dass es da eine Zusammenarbeit gibt”, sagt er.

Und noch etwas hat sich verändert. Waren Sitzungsbesuche und Haushaltsberatungen im Wahlkampf nicht sein Ding, hat er sofort in den Bürgermeister-Modus geschaltet. „Jetzt muss ich mir Gedanken machen“, sagt Kappes. Und bittet Noch-Amtsinhaber Jan Fischer (CDU) um Einbindung in die laufende Arbeit.

Fischer gratulierte dem Wahlsieger und bot seinerseits die Zusammenarbeit an. Das habe er bereits im Wahlkampf getan, und bis auf Kappes hatten die vier anderen Bewerber das Angebot zu einem Gespräch im Rathaus auch angenommen.