LGBTIQ-Menschen: Nauheimer Pfarrerin fordert mehr Akzeptanz
Die lesbische Theologin Stefanie Bischof setzt sich schon länger für Menschen anderer sexueller Orientierungen ein.
Stefanie Bischof (Zweite von rechts) beim Europäischen Forum christlicher LGBT-Gruppen.
(Foto: Dekanat)
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NAUHEIM - (red). „Sich austauschen, vernetzen, miteinander Gottesdienste feiern und sich stärken“ – darum ging es beim diesjährigen Europäischen Forum christlicher Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen- und Transgender- Gruppen (LGBTIQ) in Zürich. Pfarrerin Stefanie Bischof aus Nauheim hat daran teilgenommen und setzt sich als lesbische Theologin seit vielen Jahren gegen Diskriminierungen und Ausgrenzungen von Menschen anderer sexueller Orientierungen ein.
Sie selbst habe sich in ihrer Studienzeit geoutet und habe in Familie, Studium, Kirche und Gemeinde große Akzeptanz erfahren. Und dennoch mache sie oft die Erfahrung, „dass Menschen, die sich als queer bezeichnen, mich mit großen Augen anschauen, wenn ich sage, dass ich Pfarrerin und lesbisch bin und an Gott glauben kann. Es geht darum, zu zeigen, dass wir als Kirche daran glauben, dass Gott uns gemacht hat in der Vielheit und Buntheit, wie wir sind“, sagt die Pfarrerin. „Und wir glauben an einen Gott, der uns mit allem annimmt, was wir mitbringen. Es geht um Akzeptanz, Annahme und Gesehenwerden.“ Mit über 40 Mitgliedsgruppen aus mehr als 20 Ländern in Europa setzt sich das Europäische Forum für Religionsfreiheit für LGBTIQ-Menschen, für Menschenrechte, für die Würde von LGBTIQ-Menschen und für einen positiven Diskurs über die menschliche Sexualität ein.
„Ich selber bin ja gut durch mein Leben gekommen ohne große Anfeindungen. Und ich finde, gerade deshalb ist es auch meine Aufgabe, dafür einzustehen, dass die Kirchen einladend für alle Menschen sind“, betont Bischof. Neben Workshops und Vorträgen seien es bei dem Treffen in Zürich vor allem die gemeinsamen Gottesdienste gewesen, die Stefanie Bischof sehr bewegt hätten. Denn viele der Teilnehmenden vor allem aus Polen, Ungarn oder Russland würden in ihrer Heimat in Gesellschaft und Kirche wegen ihrer sexuellen Orientierung ausgegrenzt und verletzt. In Zürich gebe es sogar eine LGBT-Pfarrstelle. „Die EKHN ist so eine offene, progressive Landeskirche, dass es ihr gut stehen würde, wenn sie auch eine solche Pfarrstelle hätte“, erklärt Bischof.