Angler sind zurück am Nauheimer Nachtweidesee

Diese Naturidylle bietet der Nachtweidesee. ASV Nauheim

Zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten richtet der Angelsportverein am 1. Mai ein Fest aus. Es gibt geräucherte Forellen.

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NAUHEIM. In manchen Bereichen hatte das erste Jahr der Corona-Pandemie, das unter anderem von einem mehrwöchigen Lockdown geprägt war, sogar positive Auswirkungen: Menschen entdeckten für sich Freizeitmöglichkeiten, denen sie vor der Krise keine Beachtung geschenkt hatten – beispielsweise das Angeln.

Auch der 1935 gegründete Angelsportverein (ASV) Nauheim verzeichnete einen Zuwachs an neuen Mitgliedern und aktiven Anglern. Das hat unter anderem zur Folge, dass der ASV nach vier Jahrzehnten jetzt erstmals wieder die Bevölkerung zum 1.-Mai-Fest am Nachtweidesee einlädt. Dabei gibt es neben der Naturidylle, die der See bietet, mit Räucherforellen einen ganz besonderen Gaumenschmaus.

„Die Forellen kommen aus einer Zucht in Seligenstadt“, erläutert Jenni Knodt, die sich beim ASV unter anderem mit Christoph Diehl und Patrik Wenemoser um die neu gegründete Jugendabteilung kümmert. Diese Forellen – so versichert das Zuchtunternehmen auf der Homepage – hätten ihr Leben in reinem Quellwasser verbracht und seien stets artgerecht gefüttert worden. Antibiotika und Hormone seien tabu. Das sollte sich positiv auf den Geschmack des Raubfisches auswirken.

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„Die Forellen werden vor Ort ausgenommen und dann an uns geliefert“, erläutert Jenni Knodt weiter. „Geräuchert werden sie kurz vor dem 1. Mai bei uns im auf dem Vereinsgelände stehenden Räucherofen.“ Zum Fisch gibt es Kartoffelsalat. Selbstverständlich gibt es alternative Speisen für alle, die keine Forelle mögen.

Ansonsten steht das Fest am 1. Mai ganz im Zeichen von gemütlichem Beisammensein ohne Rahmenprogramm. „Wir wollen damit auch nicht in Konkurrenz zu den anderen Veranstaltungen an diesem Feiertag treten“, unterstreicht Jenni Knodt. Und sollte sich an diesem Tag tatsächlich dauerhaft die Sonne zeigen und die Temperaturen auf deutlich über 20 Grad hochtreiben: Die zahlreichen Bäume am Nachtweidesee bieten ausreichend Schatten.

Dieser rund 2,5 Hektar große und bis zu sechs Meter tiefe See ist das „Hausgewässer“ des ASV Nauheim. Direkt am Ufer steht das Vereinsheim mit einem gemauerten Räucherofen. Im Nachtweidesee sind zahlreiche Fischarten heimisch, darunter der Graskarpfen, der mehr als 20 Kilo schwer werden kann. „Über den Seligenstädter Zuchtbetrieb wird der See regelmäßig mit Forellen und Saiblingen besetzt“, erläutert Jenni Knodt.

Kleinfische, Krebse und Muscheln machen den See zu einem wichtigen Biotop, an dessen Ufer zahlreiche Vögel, Kleintiere und Insekten leben. Auch um den nahe gelegenen Kiebertsee (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Gewässer in Trebur-Geinsheim), den Bornbruchsee bei Mörfelden und den Schwarzbach kümmern sich die ASV-Aktiven.

Nach Auskunft von Knodt hat der ASV unter dem Vorsitz von Pia Rothe derzeit 90 Mitglieder, darunter rund 40 aktive Angler. Zur neuen Jugendgruppe zählen sechs Petrijünger im Alter von sieben bis 16 Jahren. Über Gästekarten können auch Nichtmitgliede an einem der ASV-Seen die Angelrute auswerfen.