Mörfelden: Für viele Jugendliche ist das JuKuZ zweite Heimat
Das Mörfelder Jugend- und Kulturzentrum ist vor zehn Jahren eingeweiht worden. Es hat eine futuristische Optik und ist bei Musikern über die Region hinaus beliebt.
Auch für Flohmärkte und Basare wird das Areal am Mörfelder Jugend- und Kulturzentrum genutzt, das 2022 zehn Jahre alt wird.
(Archivfoto: Caroline Sonnabend)
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MÖRFELDEN - (red). Vor zehn Jahren öffnete das Jugend- und Kulturzentrum Mörfelden (JuKuZ) – die Türen für junge Menschen aus Mörfelden-Walldorf und läutete damit eine neue Ära in der Jugendförderung ein. Nicht nur die futuristische Optik, sondern auch das inhaltliche Konzept überzeugen seitdem die Jugendlichen. „Die Zeit vergeht wie im Flug“, stellt Harald Herdegen, Abteilungsleiter Soziale Dienste, fest. Und er betont: „Das Haus ist für viele Jugendliche zur zweiten Heimat geworden.“
Seit Beginn werden die Konzepte weiterentwickelt und den Bedürfnissen und Erfordernissen der Besucher angepasst, so eine Pressemitteilung. „Während der Pandemie hat man gesehen, wie schnell die Jugendförderung auf Herausforderungen reagieren kann“, weiß Herdegen und lobt die Mitarbeiter. In normalen Zeiten hat das Gebäude viel Platz für pädagogische Arbeit, man kann aber auch chillen, Party machen oder einfach Spaß haben. „Hier darf man auch mal laut sein“, sagt Klaus Steinki von der Jugendförderung und Diana Zylowski ergänzt: „Das Haus ist ein Treffpunkt mit Herz.“
Das Gebäude selbst zieht unterschiedliche Besucher und Jugendgruppen an, so die Mitteilung. „In Musiker-Kreisen hat das JuKuZ einen sehr guten Ruf“, erklärt Klaus Steinki. Das coole Gebäude, die technischen Möglichkeiten, die gute Ausstattung und Akustik locken auch auswärtige Bands dorthin. So haben 47 Bands/Solo-Künstler das Tonstudio für Aufnahmen genutzt, es gab 54 Konzerte, und 155 Bands/Künstler sind vor Publikum aufgetreten – sogar eine Band aus Finnland und mehrere aus Österreich waren dabei. Die Musikrichtungen reichen von Heavy Metal über Hip-Hop bis zum Kinderkonzert. Auch für private Feiern wurde das JuKuZ von Vereinen, Schulen oder Teenagern gemietet. Der Auftritt von Faisal Kawusi 2013 gehörte zu den Höhepunkten in der zehnjährigen Geschichte des Hauses. 250 Menschen kamen und wollten den Mörfelden-Walldorfer Comedian live erleben.
Fester Bestandteil im JuKuZ ist neben dem offenen Treff die Lernhilfe, heißt es weiter. Dort lassen sich Schüler unter der Woche bei den Hausaufgaben helfen oder bereiten sich auf Prüfungen vor. Vor allem Jugendliche, die nicht immer die nötige Unterstützung bekommen, haben die Möglichkeit, sie hier zu erhalten. Das Konzept der Lernhilfe sieht vor, die Eigenständigkeit zu fördern und Denkhilfen zu geben. Zudem werden im JuKuZ Selbstverteidigungskurse, eine Event AG, ein Mädchencafé und das Sonntagscafé angeboten.
Beliebt sind bei Eltern und Kindern die Ferienspiele, die jedes Jahr auf dem Gelände des JuKuZ stattfinden. In zehn Jahren haben sich 58 Teamer daran beteiligt – viele Kinder haben unzählige Hütten gebaut, gebastelt oder an den anderen Aktionen teilgenommen. Auch Events wie das Open-Air-Festival „Rock am Bahndamm“ und „Hip-Hop im JuKuZ“-Konzerte fanden hier statt und waren ein Publikumsmagnet.
Das JuKuZ ist nicht nur eine Event-Location, sondern auch ein Ort des Ankommens, heißt es weiter: Die Willkommenskultur wird gelebt. Es war und ist ein Treffpunkt auch für Geflüchtete, damit sie abschalten und Kontakte knüpfen können. „Wir versuchen, über Altersgruppen und kulturelle Grenzen hinweg ein Ort zu sein, an dem sich Menschen begegnen und wohlfühlen können,“ erläutert Sozialarbeiter Thorsten Kossow.
Die größte Herausforderung der vergangenen zehn Jahre waren die Beschränkungen während der Pandemie. „Das war wirklich nicht schön, aber Dank der Kreativität der Jugendförderung gab es viele virtuelle Alternativen – vom Kochkurs, Livestream-Konzert bis zu Gaming-Abenden. Wir haben das Beste aus der Situation gemacht”, lobt Herdegen abschließend.