Die Mörfelden-Walldorfer Gewerbetreibenden sollen nach dem Willen der Projektverantwortlichen ins freie Wlan mit einbezogen werden.
MÖRFELDEN-WALLDORF. Bekannt und beliebt ist in der Doppelstadt das Moewa.net. Dieses städtische Gratis-WLAN-Angebot soll künftig weiter ausgebaut werden. Dazu wollen der Projektverantwortliche Joachim Sonnabend und Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) die Mörfelden-Walldorfer Gewerbetreibenden als Partner begrüßen.
Begonnen hat das Moewa.net mit einzelnen angebundenen Punkten im Stadtgebiet wie den Sporthallen, dem Schwimmbad oder dem Dalles. „Wir waren bei der Einrichtung des Moewa.net eigentlich unserer Zeit voraus. Erst später kamen die Initiativen für ein öffentliches WLAN in Sporthallen, weil die Verbände den Sportvereinen vorgaben, ihre Ergebnisse zeitnah im Internet zu melden“, erinnert sich Sonnabend.
2014 war es ein Datenvolumen von rund 850 Gigabyte, das im Monat über das Netzwerk übermittelt wurde. Mit der Anbindung der Flüchtlingsunterkünfte ein Jahr später steigerte sich die Datenmenge auf monatlich etwa drei Terrabyte (TB). 2018 lag der monatliche Durchschnitt bei etwa 7,5 TB, für 2019 erwartet Sonnabend, dass die zehn TB erreicht werden.
„Wir hatten 35 Access Points (Zugangspunkte) Ende 2018 im Stadtgebiet, mit der Anbindung des neuen Treffpunkts Waldenserhof am Wochenende steigt die Zahl auf 41“, so Sonnabend weiter.
Bis zu 8000 User können derzeit gleichzeitig online gehen. Allerdings – so Sonnabend – seien es bisher in der Spitze 868 gewesen.
Da die Digitalisierung immer weiter voranschreitet, legt Sonnabend Wert darauf, das Netzwerk zukunftsfähig aufzubauen, weshalb er die Übertragungsgeschwindigkeit von insgesamt 500 Megabit (Mbit) auf 700 Mbit erhöhen will.
„Wir haben uns bewusst nicht der Initiative des Land Hessen angeschlossen, denn diese erfordert eine Registrierung. Beim Moewa.net soll dies nicht notwendig sein, denn freies Wlan soll auch ein Stück Freiheit für Alle bedeuten“, sagt Sonnabend dazu. Für die Bürger von Mörfelden, die den kostenfreien Internetzugang nutzen können statt ihr Mobilfunk-Datenvolumen aufzubrauchen, beziffert Sonnabend die monatlichen Ersparnis gemessen an aktuellen Handyverträgen auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag.
Vor etwa einem halben Jahr kam der Betreiber des Merfeller Shop auf Sonnabend zu, da dieser eine neue Schaufensterscheibe bekommen habe und nun seine Kunden keinerlei Internetverbindung im Inneren bekommen, beispielsweise um die gespeicherten Lotto-Gewinnzahlen abzurufen. Sonnabend installierte einen Zugangspunkt im Laden, zur Freude des Betreibers und seiner Kunden.
Als Pilotprojekt sah Sonnabend dies und will nach einer halbjährigen Testphase dieses kostenlose WLAN-Konzept nun mit Beteiligung der Ladeninhaber ausbauen. Weiterhin sollen 2019 das Jugendzentrum, der Bahnhof und das Rathaus in Walldorf angebunden werden. Als Herausforderung sieht Sonnabend die Anbindung des Badesees. Auch die evangelische Kirche Mörfelden und die Sporthallen der Bertha-von-Suttner Schule sollen ins Moewa.net eingebunden werden. „Und wir wollen Gewerbetreibende wie Gaststätten, Friseure, Cafes, Arztpraxen, Hotels oder den Einzelhandel ermuntern mitzumachen. Dafür wird lediglich ein preiswerter Access-Point benötigt“, so Bürgermeister Heinz-Peter Becker.
Auf einmalige Kosten für den Zugangspunkt von 290 Euro beziffert Sonnabend die notwendige Investition, über eine mögliche monatliche Gebühr wurde noch nicht entschieden. „Das Problem für das Gewerbe ist meist die Haftung. Diese liegt aber beim Moewa.net bei mir, weshalb für die Betriebe dann nur der Vorteil dieses Angebots besteht ohne das Risiko“, so Sonnabend abschließend.