Mit Zentralfeuerwache schneller im Einsatz

In Mörfelden-Walldorf hat sich eine Gruppe aktiver und ehemaliger Feuerwehrleute gegründet, die viele Vorteile in einem neuen Gerätehaus in der Wageninger Allee sieht.

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MÖRFELDEN-WALLDORF. Neben der Bürgerinitiative für den Erhalt von zwei Feuerwehrgerätehäusern hat sich eine zweite Interessensgruppe gegründet. In ihr haben sich aktive und ehemals aktive Feuerwehrleute aus Mörfelden-Walldorf zusammengeschlossen, um sich für den Bau einer zentralen Wache stark zu machen.

„Es ist eben ein komplexes Thema“, räumt Kiyoshi Makabe ein. Da könne man zu verschiedenen Bewertungen kommen. Von der Bürgerinitiative grenzte sich die Gruppe deutlich ab, sprach von Panikmache und dem Schüren von Ängsten. Immer wieder würden von der BI Daten aus dem Zusammenhang gerissen und kein sachgerechtes Urteil gefällt, meinte etwa Niels Ulrich. „Es gibt keinen perfekten Standort, aber einen mit weniger Nachteilen.“

Sollte, wie vom Parlament beschlossen, an der Wageninger Straße eine neue Feuerwache gebaut werden, könne man die Kräfte bündeln und den Brandschutz besser aufstellen, erklärte Alexander Madl. Auch für Übungen sei dort mehr Platz und Anwohner würden nicht mit Lärm belästigt, waren weitere Argumente. Zudem sei der Standort auf 40 Jahre zukunftssicher, es gebe genügend Erweiterungsfläche, die an den bestehenden Feuerwehrhäusern fehle, fügte Makabe hinzu.

Alexander Madl treibt besonders die aktuelle Einsatzbereitschaft um, die in den vergangenen Jahren immer mehr nachgelassen habe. Diese Entwicklung hätten auch Wehrführung und Stadtbrandinspektor in ihren Jahresberichten festgehalten, wollte nun aber nichts mehr davon wissen. Derzeit werde die gesetzliche Hilfsfrist nur zu rund 90 Prozent erfüllt, was hart an der Grenze des Zulässigen sei, machte Alexander Madl deutlich.

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Angespannte Personaldecke, rückläufiges Engagement

„Das ist der Knackpunkt“, so Madl. Mit einer zentralen Wache könne man schneller ausrücken. Denn dort seien tagsüber Gerätewarte und Sachbearbeiter am Arbeiten, es müsse nur auf wenige weitere Kräfte gewartet werden, bis das erste Fahrzeug ausrücken kann. Im Moment sei die Personaldecke so angespannt, dass man längst nicht mehr so schnell und mit so vielen Fahrzeugen zum Einsatz unterwegs sei, wie in früheren Jahren, ergänzte Roland Adomeit. Ehrenamtliches Engagement sei rückläufig, die Geburtenzahlen auch. „Die Feuerwehr soll so lange ehrenamtlich bleiben, wie möglich“, betonte Adomeit. Genau deshalb müssten alle Feuerwehrleute an einem Standort für den Brandschutz arbeiten. Sollte es dazu kommen, dass hauptamtliche Kräfte eingestellt werden müssen, fahre man mit einer zentralen Wache günstiger.

Von Sebastian Schwappacher