Feuerwerk südländischen Temperaments in Kommunaler Galerie
In der Kommunalen Galerie in Mörfelden-Walldorf sind Werke von Künstlerinnen aus der Partnerstadt Torre Pellice zu sehen. Weitere Projekte werden bei dieser Gelegenheit geplant.
Von Ursula Friedrich
„Impronte di Artiste“ ist der Titel der zeitgenössischen Kunstausstellung in der Kommunalen Galerie. Kunst aus der Partnerstadt Torre Pellice mit einem bisweilen eigenwilligen Blickwinkel wird dabei bis zum 16. September gezeigt.
(Foto: Vollformat/Ursula Friedrich)
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MÖRFELDEN-WALLDORF - Die Liebe zur Kunst baut Brücken – das ist in Mörfelden-Walldorf ein bewährtes Rezept im kulturellen Austausch mit den Partnerkommunen. In der Kommunalen Galerie wurde am Samstag ein dennoch außergewöhnlicher, ja nie dagewesener Kunstaustausch gefeiert: die Vernissage von 25 Künstlerinnen aus der Partnerstadt Torre Pellice. „Impronte di Artiste“ (deutsch: Abdrücke von Künstlern), das ist nicht nur quantitativ ein Meilenstein. „Wir wollten diesmal ausschließlich Werke von Künstlerinnen zeigen“, so Mörfelden-Walldorfs Hauptamtsleiter Thomas Krüger. „Wir haben es hier mit sehr renommierten Kunstschaffenden zu tun.“ Nachteil aus Sicht der Ausstellenden: Angesichts der großen Zahl mitwirkender Malerinnen und Objektkünstler kann jede nur ein Werk präsentieren.
Weitere Projekte werden geplant
Mit den aus Piemont importierten Bildern und Plastiken reiste eine kleine Delegation aus der italienischen Verwaltung und Kunstszene an. Wer sich von Kuratorin Paola Malato durch die Bilderschau führen ließ, erlebte auch ein Feuerwerk südländischen Temperaments. Ihre Unkenntnisse der deutschen Sprache machte die Kunstsachverständige durch blumiges Englisch, ausschweifende Gesten und ihre Begeisterung wett. „Sehr viele Stile, unterschiedliche Materialien und viele spezielle Techniken“, es ging von einer Metallskulptur auf Harz zu einem Wandteppich aus schier Tausenden bedruckter Papierstreifen – allesamt lyrische „Schnipsel“. „Ein politisches Statement“, wie Paoloa Malato versicherte. Abstrakte, zumindest deutlich verfremdete Malerei, unterschiedlichster Techniken begeisterten ebenso wie fast mystisch anmutende Schlangenhäute aus Textilien.
„Zeitgenössische Kunst“, ganz nach dem Geschmack Otto Schaffners von der Kommunalen Galerie. Der letzte künstlerische Austausch mit den italienischen Freunden liegt schon einige Zeit zurück, den Zwei-Jahres-Turnus für Ausstellungen hier oder im Piemont möchte man beibehalten. „Wir nutzen diese Begegnung auch als Chance, um weitere Projekte zu planen“, sagte Bürgermeister Heinz-Peter Becker, der mit den italienischen Gästen, darunter Torres Bürgermeister Marco Cogno, zuvor das „Fest der Vielfalt“ besucht hatte. Und noch diverse weitere attraktive Veranstaltungen, etwa die Finissage des Skulpturenparks, auf dem Programm hatte. Im kommenden Jahr jährt sich die Verschwisterung mit Torre Pellice zum 20. Mal. Der runde Geburtstag soll gefeiert werden, vielleicht sogar als Doppelereignis, denn auch die Verschwisterung mit dem französischen Vitrolles, der ältesten Partnerkommune, wird 2019 35 Jahre alt. Die Pläne werden bereits geschmiedet. „Unser Bürgerfest im Herbst wäre ein schöner Rahmen“, so Hauptamtsleiter Thomas Krüger.
DIE IDEE
Die Kommunale Galerie im Obergeschoss der Stadthalle, resultiert aus dem beharrlichen Streben von Bürgern, dem kunstinteressierten Publikum regelmäßig Ausstellungen zu ermöglichen. Die Kommunale Galerie wurde im Mai 2001 eröffnet und wird ehrenamtlich geleitet. Jährlich finden etwa vier Ausstellungen statt. Auch Künstlern aus den Partnerstädten Vitrolles (Frankreich), Wageningen (Niederlande) und Torre Pellice (Italien) wird hier eine Bühne geboten und so der Brückenschlag zum interkulturellen Austausch bewerkstelligt. Ortsansässigen Kunstschaffende zeigen ihr Werk in Gruppenpräsentation. Lesungen und Musikveranstaltungen ergänzen das Programm. (ufr)
Die Kommunale Galerie befindet sich in Walldorf, Waldstraße 100. Die Galerie ist mittwochs, samstags und sonntags, jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung „Impronte di Artiste“ ist bis zum 16. September zu sehen, der Eintritt ist frei.