Falsche Handwerker haben Erfolg in Mörfelden-Walldorf

Wegen eines Wasserschadens hatte eine Familie einen Sanitärdienst über das Internet gefunden und gerufen. Die Mitarbeiter entpuppten sich jedoch als Kriminelle. Symbolfoto: dpa

In Mörfelden-Walldorf haben Kriminelle die Notlage einer Familie ausgenutzt. Diese hatte einen vermeintlichen Sanitärnotdienst über das Internet gerufen.

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KREIS GROß-GERAU. (red). Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag die Situation einer Familie in der Mörfelden-Walldorfer Bürgermeister-Klingler-Straße ausgenutzt und mehrere Hundert Euro erbeutet.

Wie die Polizei mitteilt, hatten die Bewohner gegen Mitternacht wegen eines Wasserschadens einen Sanitärnotdienst benötigt und sind über das Internet fündig geworden. Zwei Unbekannte kamen daraufhin zum Haus der Familie und forderten zunächst eine Anfahrtspauschale in Höhe von 79,90 Euro. Die Geschädigten zahlten nach Angaben der Polizei mit EC-Karte. Als die Bewohner zwischenzeitlich abwesend waren, flüchteten die Täter. Erst später bemerkten die Opfer, dass anstelle der Anfahrtspauschale 2000 Euro abgebucht worden sind.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor falschen Handwerkern. Kriminelle machten mit der Not von Kunden lukrative Geschäfte. Wer den Notdienst vor Ort nicht kenne, schaue schnell ins Internet. Doch dort landen nach Angaben der Polizei viele unseriöse Anbieter mit gekauften Anzeigen weit oben bei den Suchergebnissen. Und sie täuschten gerne eine Ortsnähe vor. Deswegen rät die Polizei dazu, vor allem im Internet genau hinzuschauen. Sei kein Impressum vorhanden oder gebe es viele identische Seiten einer Firma mit unterschiedlichen Ortsangaben, könne das ein Hinweis auf einen unseriösen Anbieter sein.

Aber auch ein Telefonbuch ist der Polizei zufolge nicht automatisch eine sichere Quelle für eine zuverlässige Firma vor Ort. Denn kriminelle Anbieter täuschten ihre Kunden einfach mit gekauften Ortsvorwahlen. Die Polizei rät dazu, im Vorfeld bereits die Telefonnummern von ortsansässigen Notdiensten im Telefon abzuspeichern.

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Grundsätzlich sollte sich jeder genau über die Firma informieren, die er beauftragen will, so die Polizei: „Fragen Sie am Telefon nach der genauen Anschrift und dem Namen der Firma. Schildern Sie Ihr Problem so gut wie möglich, um anschließend einen festen Preis für die Leistung vereinbaren zu können.“ Seriöse Handwerker könnten Kunden Kosten für Anfahrt und die eigentliche Leistung genau benennen.

Die Polizei rät unter anderem dazu, einen Auftrag nur zu unterschreiben, wenn man alles verstanden habe. Darüber hinaus sollten Kunden eine Rechnung verlangen und prüfen, ob die aufgeführten Leistungen auch erledigt wurden. Kunden seien nicht verpflichtet, die Rechnung sofort zu begleichen.