In der Mörfelder Schubertstraße sollen ein neues Ärztehaus, eine Kita und ein Familienzentrum für 9,3 Millionen Euro entstehen. Das Gros der Kosten soll aus dem Programm...
MÖRFELDEN. Das Ärztehaus beschäftigt die Politik schon einige Jahre und immer wieder wurde eine Sanierung diskutiert. Nachdem die Stadt das Grundstück in der Schubertstraße im vergangenen Jahr ankaufte, kommt Bewegung in die Sache. In seiner jüngsten Sitzung beschloss das Stadtparlament einstimmig eine Magistratsvorlage.
Damit ist der erste Schritt für einen Neubau des Ärztehauses getan. Aufgrund der alten Bausubstanz hat sich der Magistrat gegen eine Sanierung und für die Errichtung eines komplett neuen Gebäude entschieden (wir berichteten). Die Pläne gehen aber noch weiter und sehen auf dem Grundstück samt angrenzendem Parkplatz auch eine Kindertagesstätte sowie ein Nachbarschaftszentrum vor. Der Gebäudekomplex soll über eine Tiefgarage verfügen.
Zuschuss für neue Mediziner
Noch ist die Umsetzung des Projekts aber nicht sicher. Denn finanzieren möchte es die Verwaltung zu einem Großteil aus Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“. Laut der Magistratsvorlage liegen die Gesamtkosten bei knapp 9,3 Millionen Euro. Werden die maximalen Bundes- und Landesmittel aus dem Förderprogramm bewilligt, müsste die Stadt 2,1 Millionen Euro aufbringen. Ob und wie viel Geld aus dem Förderprogramm in die Stadtkasse fließt, steht noch nicht fest.
Die Planung sieht unterdessen einen dreigeschossigen Gebäudekomplex vor, in dem bis zu acht Arztpraxen Platz finden könnten. Die neue Kita ist für mindestens 100 Kinder konzipiert und über zwei Stockwerke angelegt. Wie genau das Nachbarschaftszentrum arbeiten soll, steht nicht abschließend fest. Angedacht ist, einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen aus dem Stadtviertel begegnen und austauschen.
Wenn die Finanzierung gesichert ist, und es in der Schubertstraße losgeht, wird die Verwaltung zuerst ein neues Ärztehaus neben dem derzeitigen Gebäude bauen lassen. Anschließend soll das alte Ärztehaus abgerissen werden und Platz für Kita sowie Nachbarschaftszentrum machen. Dabei rechnet der Magistrat mit einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren.
Sollten in dem Gebäude neue Praxen eröffnet werden, können die Mediziner einen Förderantrag stellen. Denn das Parlament beschloss eine vom Magistrat ausgearbeitete Richtlinie. Dem entsprechenden Antrag stimmten alle Fraktionen zu. Künftig ist nun ein Investitionszuschuss von maximal 20 000 Euro möglich ist, wenn sich ein Arzt in der Doppelstadt niederlässt. Bislang griff eine Ärzteförderung, die bis zu 5000 Euro als Zuschuss vorsah. Allerdings ist diese Richtlinie zum Jahresende ausgelaufen.
Die Förderung darf für Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen sowie die Einrichtung der Praxis verwendet werden. Bezuschusst werden können auch medizinische Versorgungszentren, wenn durch sie mindestens ein neuer Kassenarztsitz in Mörfelden-Walldorf entsteht. Einen entsprechenden Ergänzungsantrag brachte die Koalition aus SPD, Freien Wählern und FDP ein. Ihm stimmten auch CDU, DKP/Linke Liste und Grüne zu. Der CDU waren die maximal vorgesehenen 20 000 Euro zu hoch. Sie beantragte, die Förderung bei 10 000 Euro pro Praxis zu deckeln. Von den anderen Fraktionen unterstützte niemand den Vorschlag.
Von Sebastian Schwappacher