Stadt Mörfelden-Walldorf will als Musterkommune des Dialogforums „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ Gewässerverunreinigung reduzieren.
MÖRFELDEN-WALLDORF. (red/wig). Als Modellkommune des Dialogforums „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ hat sich Mörfelden-Walldorf zum Ziel gesetzt, den unnötigen Eintrag von verschiedenen Stoffen wie zum Beispiel Altarzneimittel im Wasser zu verringern. Die Doppelstadt ist seit Frühjahr 2022 Modellkommune, geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Um Umwelt und Gewässer nachhaltig zu schützen, sei eine sachgemäße Entsorgung von Arzneimitteln sehr wichtig, heißt es in der Mitteilung. Rückstände von Medikamenten, die in die Umwelt gelangten, würden oft nur schwer abgebaut. Sie könnten sich daher in Böden, Flüssen und Seen anreichern und zu großen Schäden in der Umwelt führen.
Die Gewässerverunreinigung mit Arzneimitteln ist nicht nur auf das Ausscheiden von Resten der Medikamente zurückzuführen, die die Menschen einnehmen, da der Körper nur einen Teil davon aufnimmt, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch die umweltgefährdende Entsorgung über Toilette oder Ausguss seien Ursache. Kläranlagen können diese Rückstände nicht vollständig aus dem Abwasser filtern. So kommt es laut der Mitteilung, dass Reste davon in die Bäche, Flüsse und das Grundwasser gelangen, aus dem das Trinkwasser gewonnen wird.
„Dieses Thema ist für uns sehr wichtig und wir wollen unser Grundwasser und damit auch Trinkwasser so gut es geht schützen“, erklärt Bürgermeister Thomas Winkler (Grüne). Beim Umbau der Kläranlage in Mörfelden wird daher eine zusätzliche Reinigungsstufe eingebaut, die die Medikamentenrückstände besser herausfiltern soll.
Aber wie entsorgt man Arzneimittel richtig? Das ist laut der Mitteilung der Stadt recht einfach zu erklären: Arzneimittel wie Tabletten, Kapseln, Cremes, Injektionsnadeln oder flüssige Arzneien können über den Restmüll entsorgt werden. Bei flüssigen Arzneimitteln ist jedoch drauf zu achten, dass diese mit der Flasche oder Ampulle in die Restmülltonne geworfen werden. Die anderen Komponenten wie Verpackung und Beipackzettel, je nachdem, aus welchem Material sie sind, können wie gewohnt über Altpapier oder den Gelben Sack entsorgt werden.
2017 hatte die Stadtverwaltung zu dem Thema schon einmal informiert, doch in der Zeit hat sich ein bisschen was getan. So wurde eine neue, überarbeitete Informationsbroschüre zu diesem Thema erarbeitet. „Da wir die Broschüren nicht nur bei uns in den Rathäusern auslegen wollen, sondern auch mit dieser Information direkt an die Quelle wollten, haben wir Arztpraxen und Apotheken kontaktiert, über das Thema aufgeklärt und gebeten, die Flyer dort auslegen zu dürfen“ berichtet Thomas Winkler in diesem Zusammenhang: „Wir freuen uns sehr, dass viele Arzt-, Zahnarzt- und Tierarztpraxen sowie Apotheken und Pflegedienste dem Thema gegenüber aufgeschlossen sind und auch gerne die Infos und Flyer an ihre Patient:innen oder Kund:innen weiter geben wollen.“