Naturschutz im Kreis Groß-Gerau: Auf Laubbläser verzichten

Herbstlaub ist schön anzusehen. Gartenbesitzer verbinden seinen Anblick häufig mit Arbeit, dabei können die Blätter nützliche Helfer im Garten sein. Symbolfoto: Pixabay

Die Naturschutzbehörde im Kreis gibt Tipps für den Umgang mit fallenden Blättern: Wie Herbstlaub zum Gartenhelfer ist und warum Laubbläser schädlich sind.

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KREIS GROSS-GERAU. (red). Alljährlich beginnt im Herbst die große Aufräumzeit im Garten: Bäume und Sträucher werden geschnitten, Beete werden aufgeräumt, Früchte geerntet, anfallendes Laub wird beseitigt. Laub erfülle jedoch mehrere nützliche Funktionen, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Darauf verweist die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Groß-Gerau in einer Mitteilung. Daher sollte Laub nicht vorschnell entfernt, sondern im Garten belassen werden.

Mit einem Rechen zusammengekehrte Laubhaufen könnten durch einige Äste (Reisighaufen) ergänzt werden, sodass der Laubhügel im Laufe des Winters nicht in sich zusammenfällt. In solch einem Haufen entstünden Überwinterungsmöglichkeiten für Igel, Amphibien und zahlreiche Kleinstlebewesen wie Larven von Schmetterlingen. Viele Insekten, die in einem Laubhaufen überwintern können, seien in der kommenden Gartensaison nützliche Helfer beim biologischen Pflanzenschutz. Im Frühjahr werde der Haufen dann gerne von Zaunkönig oder Rotkehlchen als Brutplatz genutzt, so die Experten.

Auf den Einsatz eines motorisierten Laubsaugers sollte aus ökologischer Sicht grundsätzlich verzichtet werden. Durch den starken Sog würden Kleinstlebewesen wie Asseln, Spinnen und Käfer aufgesaugt und getötet. Zudem werden durch den Verbrennungsmotor gesundheitsschädigende Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid ausgestoßen.

Eine Laubdecke schütze die Erde von Beeten auch effektiv vor extremem Austrocknen und Durchfrieren. Die Bodenlebewesen – insbesondere Regenwürmer – könnten die Blätter vor allem im Herbst und Frühjahr zersetzen, sodass das angefallene Laub meist mit Beginn des Frühjahrs schon verrottet ist und Beete dadurch einen Nährstoffeintrag erhalten. Unter Hecken biete Laub zudem einen guten Windschutz und ermögliche eine gezielte Düngewirkung, sodass verloren gegangene Nährstoffe auch hier wieder in den Kreislauf eingebracht werden.

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Laubhaufen seien ideale Vorratsspeicher für die Kompostierung. Zu dicke Schichten aus Blättern zersetzen sich nur langsam. „Aber wenn Sie im Laufe des Jahres immer mal wieder auf einen Laubvorrat zurückgreifen können, erzielen Sie zusammen mit Rasenschnitt und Küchenabfällen einen guten Mischkompost“, teilt die Untere Naturschutzbehörde mit. Wer etwas „aufräumen“ möchte, könne das Laub in einem Teil des Gartens aufschichten und zur Wärmedämmung oder Düngung sinnvoll nutzen.