Laut dem Gesundheitsreport der DAK haben sich die Fehlzeiten wegen Corona im Kreis Groß-Gerau vervierfacht. Dazu kommt eine Erkältungswelle.
GROß-GERAU. Im ersten Halbjahr 2022 hatten Erwerbstätige im Kreis Groß-Gerau deutlich mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Der Krankenstand in der Region lag bei 4,5 Prozent und damit fasst um ein Fünftel über dem Niveau des ersten Halbjahres 2021, schreibt die Krankenversicherung DAK-Gesundheit in ihrem Gesundheitsreport. Das bedeutet, dass an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 45 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben waren. Beim Blick auf die einzelnen Monate zeigt sich: Im Februar gab es im Vergleich zum Vorjahr den größten Anstieg (plus 58 Prozent).
Verantwortlich für den Anstieg der Fehltage im Kreis Groß-Gerau waren vor allem Erkältungen. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-Versicherte insgesamt 130 Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen – deutlich mehr als im gleichen Zeitraum 2021 (52 Tage). „Parallel zu den Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungswelle entwickeln. Sie wurde dazu noch von der hochansteckenden Omikron-Variante begleitet“, kommentiert der Groß-Gerau DAK-Sprecher Manfred Schäfer die Ergebnisse. Die Fehltage aufgrund von Corona seien um das Vierfache gestiegen: Statistisch gesehen kamen auf 100 DAK-Versicherte 59 Corona-Fehltage, 43 Tage mehr als im erster Halbjahr 2021.
Der DAK-Gesundheitsreport für den Kreis Groß-Gerau zeigt zudem den Anteil der wichtigsten Krankheitsgruppen am gesamten Krankenstand: Die meisten Fehltage des ersten Halbjahres 2022 gingen auf das Konto von Erkrankungen am Muskel-Skelett-System wie Rückenleiden oder Bandscheibenschäden. Die Anzahl der Fehltage in diesem Bereich betrug 168 Tage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte, ein Rückgang um sechs Tage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. An zweiter Stelle folgten die psychischen Erkrankungen wie Depressionen. In den ersten sechs Monaten 2022 waren es in dieser Erkrankungsgruppe 161 Fehltage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte – 19 mehr als im Vorjahreszeitraum. „Gerade psychisch belastete Menschen waren während der Krise oft über auffällig lange Zeiträume krankgeschrieben. Besorgniserregend ist, dass bei vielen die Erkrankung in den aktuellen Krisenzeiten langwieriger wird“, sagt Manfred Schäfer. Die Atemwegserkrankungen bildeten die dritthäufigste Erkrankungsgruppe.