Beim Kommunalen Jobcenter des Kreises Groß-Gerau werden duale Bachelor-Studiengänge angeboten. Ab Oktober 2023 wird das Angebot aufgestockt.
KREIS GROSS-GERAU. Das Kommunale Jobcenter Kreis Groß-Gerau (KJC) bildet bereits seit 2012 eigene Nachwuchskräfte im dualen Bachelor-Studiengang „BASS – Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung“ aus und seit 2016 auch im Studiengang „BAAV - Public Administration“. In Zeiten des akuten Fachkräftemangels wird die Sicherung der Nachwuchskräfte in den eigenen Reihen immer wichtiger. Deshalb werden die Studienplätze ab Oktober 2023 von vier auf sechs pro Jahr aufgestockt.
Im Gespräch mit KJC-Vorstand Robert Hoffmann und Mentor Martin Roß zeigte sich, wie vielfältig die Wege zu den Studiengängen sein können. Nadine Vielhaber, die bereits Berufserfahrung in der Hotellerie und einer Rehaklinik sammeln konnte, war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Mentor Martin Roß besaß schon ein abgeschlossenes Studium der Politikwissenschaften. Er entschied sich dann noch einmal zu einem Zweitstudium, sodass er 2013 über eine Anzeige in einer Tageszeitung auf den BASS-Studiengang beim Kommunalen Jobcenter aufmerksam wurde und diesen 2016 erfolgreich absolvierte.
Im BASS-Studiengang wird das theoretische Wissen sowohl in Online-Modulen als auch an Präsenzwochenenden an der Hochschule Fulda vermittelt, während der Praxisteil in den Fachbereichen des Jobcenters stattfindet. Der BAAV-Studiengang wird in Zusammenarbeit mit der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung in Wiesbaden angeboten. Dort wird das theoretische Wissen in Blockmodellen vermittelt und die Praxis während der Praktikumsphasen im Jobcenter.
In sieben (BASS) beziehungsweise sechs (BAAV) Semestern erhalten die Studierenden Einblick in die verschiedenen Abteilungen des KJC und lernen neben ihrem späteren Arbeitsbereich auch die Arbeit einer öffentlichen Verwaltung sowie die Strukturen kommunaler Verwaltung kennen. Die beiden Studiengänge ermöglichen, das theoretisch orientierte Studium mit der Praxis der täglichen Arbeit im Jobcenter zu verbinden. Ein weiterer Reiz des dualen Studiums besteht darin, bereits ab dem ersten Semester Geld zu verdienen.