Kreis Groß-Gerau empfiehlt Radfahren statt Elterntaxi

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Mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren, sieht der Kreis Groß-Gerau als sinnvolle Alternative zu Schulbus und Elterntaxi. Foto: dpa
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Kreis Groß-Gerau weist in Corona-Zeiten auf die Nutzung des Zweirads für den Schulweg hin und empfiehlt einen Blick Schülerradroutenplaner hin.

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KREIS GROSS-GERAU. (red). Die Fahrt zur Schule in der Zeit vor Corona bedeutete oft dichtes Gedränge. Abstand halten in den Schulbussen war kaum möglich. Aktuell gab es kaum Probleme, weil nach dem schrittweisen Neustart des Präsenzunterrichts zunächst sehr wenige Schüler zur Schule gingen. Seit Wochenbeginn besuchen aber wieder mehr Kinder und Jugendliche die Schulen. Um dann die Abstandsregeln im öffentlichen Nahverkehr einzuhalten, werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen – unter anderem soll die Zahl der Busse erhöht werden.

Eine sinnvolle Alternative zu Schulbus und Elterntaxi stellt für den Schulweg aber auch das Fahrrad dar, so eine Mitteilung des Kreises. Neben dem Vorteil, dass es dabei kein Gedränge und daher ein geringes Infektionsrisiko gibt, spricht noch einiges fürs Radfahren: Es ist gesund, stärkt das Immunsystem und trainiert die Lungenmuskulatur. Man ist an der frischen Luft, kann sich im Unterricht besser konzentrieren.

Wer aus aktuellem Anlass nun eine Orientierungshilfe sucht, welche Route für Kinder und Jugendliche vom Wohnort zur Schule in Frage kommt, kann auf den Schülerradroutenplaner zurückgreifen. Dieser wurde für alle weiterführenden Schulen im Kreis Groß-Gerau von der Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm) im vergangenen Jahr überarbeitet und aktualisiert. Damit liegen nun aktuelle und qualitätsgesicherte Empfehlungen für den Weg zur Schule mit dem Rad vor.

Die Bedienung ist laut der Mitteilung denkbar einfach: Schule auswählen, Startadresse eingeben und Route berechnen lassen. „Gerade in dieser schwierigen und besonderen Zeit möchten wir Schüler motivieren, ihre Wege zur Schule, aber auch in der Freizeit mit dem Fahrrad zurückzulegen. Das Fahrrad ermöglicht den Menschen, die Alltagswege mit einem vergleichsweise geringen Infektionsrisiko zu absolvieren“, rät auch Landrat Thomas Will (SPD) zur Nutzung des Fahrrads. Der Kreis Groß-Gerau hatte sich bereits 2012 daran gemacht, gemeinsam mit der ivm ein Schülerradroutennetz zu erarbeiten. Er ergriff im vergangenem Jahr die Gelegenheit, dieses Netz mit fachplanerischer Unterstützung durch das Büro „Verkehr mit Köpfchen“ zu aktualisieren. Schulen hatten die Möglichkeit, bei Projekttagen selbst mitzuwirken.

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Aber auch die Mitarbeit der kreisangehörigen Kommunen war ein Schwerpunkt im Projekt. Die Kommunen gaben dem Planungsbüro Hinweise, an welchen Stellen im Radverkehrsnetz Änderungen vorgenommen wurden. Die überarbeiteten Routenvorschläge wurden in sogenannten Schülerradroutenbeiräten mit Vertretern von Schulen, Politik, Verwaltung und Polizei abgestimmt.

Das aktualisierte Schülerradroutennetz umfasst den gesamten Landkreis, immer mit einem Fünf-Kilometer-Radius um die jeweilige Schule. Die Darstellung im Schülerradroutenplaner beinhaltet neben den besten Radrouten auch sogenannte Aufmerksamkeitspunkte, die auf besondere Verkehrssituationen hinweisen. Zudem liegen für die angeschlossenen Schulen Steckbriefe zum Radverkehr vor, unter anderem mit Hinweisen zum Zustand und möglicher Weiterentwicklung der Fahrradabstellanlagen.

Der Kreis Groß-Gerau weist auf einen weiteren Anreiz für die Nutzung des Fahrrads auf dem Schulweg hin: Er beteiligt sich auch in diesem Jahr am Wettbewerb Schulradeln, bei dem Schulen in Teams gegeneinander antreten, Kilometer mit dem Fahrrad sammeln und attraktive Preise gewinnen können. Das Schulradeln startet zusammen mit dem Wettbewerb Stadtradeln am 17. August.