Kreis Groß-Gerau: Ein Fünftel weniger Energie verbrauchen

„Licht aus!“ soll es künftig an Schulen im Kreis Groß-Gerau heißen, wenn der Klassensaal leer ist. © Archivfoto: Lukas Görlach

Der Kreis Groß-Gerau startet an den 43 Schulen im Kreis eine Energiespar-Challenge und gibt in einem Handout Tipps zum Sparen.

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KREIS GROSS-GERAU. (red). „Die 15/20-Challenge – Meine Schule macht mit“ lautet das Motto für die Energiesparanstrengungen an den Schulen des Kreises Groß-Gerau. Plakate auf Deutsch, Englisch, Türkisch, Ukrainisch und Arabisch machen darauf aufmerksam, worum es geht: Den bisherigen Energieverbrauch um 15 bis 20 Prozent zu verringern, damit die Energiekrise gemeinsam gemeistert werden kann.

Zusätzlich hat die Kreisverwaltung laut Pressemitteilung ein zehnseitiges Handout für Lehrer und Eltern zusammengestellt, das jetzt ebenfalls an die Schulen verteilt wurde. Ziel ist, alle Menschen, die sich in Schulen aufhalten, für das Thema zu sensibilisieren. Auch wenn gerade sehr milde Oktober-Temperaturen herrschen, sind Herbst und Winter noch lang. Darum sollen die Anstrengungen weitergehen. Bei 43 Schulen im Kreis mit insgesamt 140 Gebäuden ist das Sparpotenzial entsprechend groß.

Beim Blick auf die Tipps wird laut der Mitteilung deutlich: Eine Reihe kleinerer Maßnahmen, die leicht umzusetzen sind, bringt in der Summe eine ganze Menge Einsparung. So sollte etwa das Lüften bedarfsangepasst erfolgen. CO2-Monitore würden dabei helfen, das je nach Raum und Klassenstärke passende Lüftungsintervall zu finden. Je kälter es wird, desto kürzer sei die erforderliche Lüftungsdauer. Gelüftet werden soll bei offenem Fenster, denn das Lüften über Kippfenster verbraucht deutlich mehr Energie und ist ineffizienter. Sei eine Lüftungsanlage vorhanden, reiche bedarfsweises Stoßlüften in den Pausen aus, insbesondere beim Wechsel der Klassen.

Beim Heizen lasse sich sparen, indem etwa Eingangstüren zu den Gebäuden nicht offenstehen, bedarfsangepasst gelüftet und dabei die Heizungsthermostate auf Frostschutz gestellt sowie bei gluckernden oder nicht vollständig warm werdenden Heizkörpern die Hausmeister informiert würden. Unterrichtsräume dürften weiter auf 20 Grad geheizt werden. Allerdings reiche es möglicherweise auch aus, den Thermostatkopf auf knapp unter 3 (entspricht 19 Grad) einzustellen. Denn: „Die Schüler*innen tragen durch ihre Wärmeabgabe zur Beheizung bei und erwärmen den Raum, der zu Beginn der ersten Unterrichtsstunden vielleicht noch unter 20 Grad liegt, recht schnell auf. Ein Grad weniger spart bis zu sechs Prozent Energie.“

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Licht sollte nur bei Bedarf angeschaltet werden, heißt es weiter. In den großen Pausen und nach Unterrichtsende heiße es „Licht aus“. Auch Smartboards, Bildschirme und PCs sollten bei Nichtgebrauch ausgeschaltet werden. Generell gelte: Ausschalten ist energiesparender als Standby-Betrieb. Auch Luftreiniger müssten nach Unterrichtsende abgestellt werden.

Neben diesen Maßnahmen sei die Kreisverwaltung dankbar für Hinweise, wenn irgendwo etwas nicht richtig funktioniert sowie für weitere Sparideen. Diese werden vom Fachdienst Klimaschutz entgegengenommen per E-Mail an klima@kreisgg.de.

Was die Sparanstrengungen bewirken, stellt der Kreis plastisch an Beispielen wie diesem dar: „Die noch nicht sanierte Beleuchtung eines Klassenraums hat eine Leistung von ca. 650 Watt. Nach Umrüstung auf LED-Technik hat sie eine Leistung von ca. 150 Watt.“ Werde in allen Unterrichtsräumen vergessen, diese Beleuchtung in den drei 15-Minuten-Pausen abzuschalten, gingen rund 700 Kilowattstunden je Tag verloren. Mit dieser Energie könne am selben Tag beispielsweise rund 350 Kuchen backen oder 70.000 Handys aufladen.