Groß-Gerau: Kreisverwaltung bietet „Führungswerkstatt“ an

Die Kreisverwaltung Groß-Gerau bietet einen Lehrgang unter dem Titel „Führungswerkstatt“ an. Archivfoto: Harald Sapper
© Archivfoto: Harald Sapper

Mit der IHK Darmstadt ist der bundesweit erste Lehrgang entwickelt worden, der speziell auf den Bedarf und die Herausforderungen der öffentlichen Verwaltung zugeschnitten ist.

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KREIS GROSS-GERAU. (red). Im Bemühen, Führungskräfte zu gewinnen und diese adäquat auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorzubereiten, geht die Verwaltung des Kreises Groß-Gerau neue Wege. Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Darmstadt wurde der bundesweit erste Lehrgang entwickelt, der speziell auf den Bedarf und die Herausforderungen der öffentlichen Verwaltung zugeschnitten ist und mit einem IHK-Zertifikat abschließt. Bis dato hatte es keine derartige Kooperation zwischen einer Kreisverwaltung und einer IHK gegeben, doch weil die Verantwortlichen in Darmstadt vom Konzept überzeugt waren, gingen sie die ungewöhnliche Allianz ein.

Dieses „Wagnis“ scheint sich gelohnt zu haben. Denn mittlerweile ist die Premiere des Lehrgangs offensichtlich mit großem Erfolg über die Bühne gegangen. Diesen Schluss legen zumindest „die durchweg positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden“ nahe, freut sich Elias Weber-Ajaga, der das Konzept zusammen mit Patrick Fiederer und Kanya Pawlewicz-Rupp entwickelt hat. „Unser Ansatz, neue Wege zu gehen, individuelle Profile und Stärken herauszuarbeiten, hat sich gelohnt“, konstatiert Weber-Ajaga.

Seinen Angaben zufolge wurde das bisherige Programm „Führungswerkstatt“ zwar intern organisiert, aber von externen Dozenten ausgeführt. Diese konnten aber viele Vorgänge nicht im Kontext der Verwaltung verstehen oder ihre Inhalte darauf übertragen, hatten Teilnehmer kritisiert, dass die Inhalte häufig zu weit von der Realität der Kreisverwaltung entfernt und nicht an die aktuellen Anforderungen angepasst waren. Mit anderen Worten: Das alte Konzept war aus organisatorischen und inhaltlichen Gründen an seine Grenzen gestoßen.

Das soll nun nach der „Generalüberholung“ anders sein. Alle acht Module werden von internen Fachleuten vermittelt, die sich mit der Materie bestens auskennen. Das neue Konzept stellt ferner „bewusst die Talente jeder einzelnen Führungskraft in den Fokus und würdigt sie als Ressourcen“, heißt es aus dem Kreishaus. Die neue Führungswerkstatt sei somit gewissermaßen ein „Werkzeugkoffer, der den Teilnehmenden angeboten wird, um ihre Talente umzusetzen“. Die Palette der Offerten reiche von klassischen Führungselementen über systemisches Denken bis hin zu agilen und gesundheitsbewussten Führungsansätzen. Und mit Blick auf Effektivität und die Nachhaltigkeit des Lehrgangs wurde der Umfang der Führungswerkstatt von sechs auf acht Module erweitert.