Die dreidimensionale Visualisierung ihrer Gebietskörperschaften haben sich vier Landkreise zum Ziel gesetzt. Bislang ist sie aber nur für den Kreis Groß-Gerau verfügbar.
KREIS GROSS-GERAU. (red). Dreidimensionale Visualisierungen sind nicht nur beeindruckend anzusehen, sondern können auch in vielen Bereichen hilfreich sein. Das war den Verantwortlichen der südhessischen Landkreise Groß-Gerau, Bergstraße, Hochtaunus und Odenwald ebenfalls bewusst, als sie sich Anfang 2022 mit dem Ziel zusammengeschlossen haben, eine gemeinsame 3D-Darstellung ihrer Gebietskörperschaften zu erarbeiten. Und weil das Land Hessen seit vorigem Jahr über seine OpenData-Initiative eine Vielzahl von frei verfügbaren Geobasisdaten zur Verfügung stellt, war die Grundlage für die Umsetzung des Projekts „Südhessen in 3D“ geschaffen.
„Ein besonderes Augenmerk lag auf den dreidimensionalen Gebäudemodellen mit vollständigen Dachformen“, ist einer aktuellen Pressemitteilung des Kreises Groß-Gerau zu entnehmen, dessen Fläche als erste aus der Vogelperspektive betrachtet werden kann. „Das 3D-Modell steht allen Bürgern als Webanwendung offen, um einen neuen Blickwinkel auf die gewohnte Heimat zu werfen. Zudem erhalten Ortsunkundige einen attraktiven Überblick über touristische Ziele“, freut sich Landrat Thomas Will (SPD).
Den Angaben zufolge können alle Adressen im Kreisgebiet über eine entsprechende Suchfunktion „angeflogen“ werden. Die Funktion „Verschattung“ zeige den Schattenwurf eines Gebäudes an, was beispielsweise zur Ermittlung von Solardach-Katastern genutzt werden könnte. Flächenmessungen können nicht nur für Bauherren, sondern auch für Planungsbüros und Firmen nützlich sein. „Sehr anschaulich ist die Filmklappen-Funktion, mittels derer sich in einer festgelegten Geschwindigkeit um einen Fokuspunkt gedreht werden kann“, heißt es weiter. Ferner können die Daten auch für touristische Aufbereitungen und zur Dokumentation technischer Infrastruktur (Wärme, Strom, Wasser) verwendet werden.
Die neue Anwendung „Südhessen in 3D“ bedeutet nach Einschätzung der Verantwortlichen „einen großen technischen Schritt, denn künftig können dreidimensionale Geodaten bei unterschiedlichsten Aufgabenstellungen herangezogen werden“. Nicht zuletzt könnten eigene Planungen – zum Beispiel Architekturmodelle – in den 3D-Viewer importiert und an der gewünschten Stelle platziert werden.
Die Schnittstelle zum Geoportal solle Verwaltung, Bürger und Planer dabei unterstützen, bisherige Kartenanwendungen im 3D-Kontext anzuwenden. „In der Zukunft ist eine Texturierung der kompletten Gebäudeflächen mit Hilfe von Schrägluftbildern geplant, um eine noch realistischere Darstellung zu erreichen“, teilt die Pressestelle des Kreises Groß-Gerau mit, für den besagte Schrägluftbilder bereits zur Verfügung stehen.