Zwei weitere Todesfälle in Seniorenheim im Kreis Groß-Gerau
Im Kreis wurden am Dienstag drei Corona-Todesfälle registriert, darunter zwei im Kelsterbacher „Haus Weingarten“. Die Kreisklinik stoppt vorläufig die Aufnahme von Corona-Patienten.
Von Susanne Wildmeister
Lokalredakteurin Groß-Gerau Echo, Ried Echo
Mörfelden-Walldorf ist wegen eines Corona-Ausbruchs in einer Kita am stärksten von Infektionen betroffen.
(Foto: Romolo Tavani - stock.adobe)
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KREIS GROSS-GERAU - Drei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Corona-Infektionen wurden am Dienstag im Kreis Groß-Gerau vermeldet. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf 21, wie Kreispressesprecher Volker Trunk am späten Nachmittag mitteilte. Außerdem musste sich die Kreisklinik am Dienstag vorläufig aufgrund stark angestiegener Fallzahlen offiziell wegen ausgeschöpfter Kapazitäten von der Aufnahme von Covid-19-Patienten abmelden.
Im Kelsterbacher Alten- und Pflegheim „Haus Weingarten“ waren am Montag zwei 90 und 95 Jahre alte Bewohnerinnen verstorben, wie Pressesprecher Marc Cyrus Vogel gegenüber dieser Zeitung bestätigte. Bereits in der vergangenen Woche war ein mit Sars-CoV-2 infizierter 88-jähriger Bewohner des Heims in der Kreisklinik gestorben. Insgesamt zwölf Bewohner und sechs Mitarbeiter waren positiv getestet worden. Betroffen sei bislang nur einer von zwei getrennten Wohnbereichen.
14 Tage Quarantäne
Am 13. Oktober wurde die gesamte Einrichtung mit insgesamt 76 Bewohnern vorläufig für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, so Vogel. An diesem Mittwoch sollen die Betroffenen durch das Kreisgesundheitsamt erneut auf Sars-CoV-2 getestet werden.
Ein weiterer Todesfall hatte sich laut Volker Trunk bereits in der vergangenen Woche in einer Klinik in Wiesbaden ereignet. Dort war ein 1952 geborener Patient aus dem Kreis Groß-Gerau zuletzt hochintensiv per ECMO-Therapie beatmet worden.
CORONA-ZAHLEN IM KREIS GROSS-GERAU
Im Kreis wurden am Dienstag aktuell 360 Corona-Fälle gemeldet, davon befinden sich 349 in häuslicher Quarantäne. Bislang haben sich kreisweit insgesamt 1.590 Menschen infiziert, 1.210 sind genesen, 21 Personen sind in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben. Gegenüber dem Vortag erhöhte sich die Zahl der Neuinfizierten um 26.
Infizierte pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen: 82.
In der Kreisklinik waren am Dienstag auf der Corona-Station alle vorgesehenen 20 Betten belegt, wie ein Kliniksprecher mitteilte. Neun der dort versorgten Patienten waren positiv getestet. Die restlichen Patienten wurden zunächst wegen des Verdachts einer Infektion isoliert und auf der Corona-Normalstation betreut. Auf der Intensivstation lagen am Dienstag zwei Patienten, die beide beatmet werden mussten. Ein Erkrankter wurde invasiv beatmet, der andere nicht invasiv.
Kapazitäten sollen ausgebaut werden
Von der Aufnahme weiterer Covid-19-Patienten hatte sich die Kreisklinik am Dienstag vorläufig bis 20 Uhr offiziell abgemeldet. „Danach muss man erneut sehen, ob möglicherweise Patienten in der Zwischenzeit entlassen werden oder beispielsweise negativ getestet wurden“, hieß es in einer Pressemitteilung.
Das Pandemie-Konzept der Klinik sieht vor, die Kapazität der Corona-Station in mehreren Stufen auf bis zu 136 Betten auszubauen. Das hatte Professor Erika Raab, Geschäftsführerin der Kreisklinik, kürzlich gegenüber dieser Zeitung erklärt. Insgesamt gibt es auf der Intensivstation in Groß-Gerau acht Betten. Um auf plötzlich auftretende schwere Krankheitsverläufe vorbereitet zu sein, werden dort Kapazitäten freigehalten.