Stetig wachsende Beteiligung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus im Kreis Groß-Gerau, die am 5. März beginnen. Ausstellungen, Lesungen und Theater bis 3. April geplant.
KREIS GROSS-GERAU - Gesicht zeigen – Stimme erheben: Unter diesem Motto nimmt der Landkreis Groß-Gerau im März 2020 wieder an den bundesweiten Internationalen Wochen gegen Rassismus teil. Viele Institutionen und Vereine im Landkreis Groß-Gerau engagieren sich und bieten von Donnerstag, 5. März, bis zum 3. April spannende und rassismuskritische Veranstaltungen, geht aus einer Pressemitteilung hervor. Ein kreisweites Planungsgremium, das von der Fachstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus koordiniert wird, hat alle Veranstaltungen in einem Programmheft veröffentlicht. Vereint positionieren sie sich gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit.
„Die stetig wachsende Beteiligung zeigt, dass sich auch bei uns viele gegen Rassismus stellen und rassistische Verletzungen der Menschenwürde nicht ohne Widerspruch hinnehmen“, betont Landrat Thomas Will (SPD). „Mit den Veranstaltungen wollen wir gleichzeitig Wege zur Demokratiestärkung und politischen Bildung aufzeigen, um Rassismen zu erkennen und darauf zu reagieren“, ergänzt Nilüfer Kus von der Fachstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus des Kreises.
Bereits seit dem 6. Februar und noch bis zum 31. März ist in der Stadtbücherei Rüsselsheim die Medienausstellung „Ankommen – Bücher und mehr“ rund um die Themen Rassismus und Ankommen zu sehen. Mit dem Vortrag von Prof. Frank Nonnenmacher zu „,Asoziale´ und ,Berufsverbrecher´ im KZ – Opfer des Nationalsozialismus?“ am Donnerstag, 5. März, am Sitz der Kreisvolkshochschule in Schloss Dornberg startet das kreisweite Programm offiziell.
Die Ausstellung „Hornhaut auf der Seele“ im Landratsamt Groß-Gerau zum Beispiel beleuchtet Aspekte der Verfolgung der Sinti und Roma in Hessen; die Ausstellung „Rechtsaußen – mittendrin?“ des Demokratiezentrums Hessen in Walldorf geht der Frage nach, warum eine rechtsextreme Erlebniswelt für viele Jugendliche so attraktiv ist und die Ausstellung „yallah!? Über die Balkanroute“ in Rüsselsheim behandelt den langen Sommer der Migration 2015.
Krimi-Lesung, Plakataktion für ein friedliches, buntes Mörfelden-Walldorf, Theaterstück über die mediale Behandlung von Migranten im Rahmen des „Starke-Stücke-Festivals“ in Rüsselsheim bis hin zu Workshops zum Verhältnis von Jugendlichen und Erwachsenen und Vorträgen über Antisemitismus sowie den monotheistischen Religionen reicht die Palette.
Aggressivität im Alltag, Respekt, Alltagsdiskriminierung in der Schule erkennen, Workshops mit den „Omas gegen Rechts“ oder zur Ökologie von rechts mit völkischen Ideologien im Natur- und Umweltschutz – viele Themen werden Groß-Gerau bei der Internationalen Wochen gegen Rassismus angesprochen. „Bei uns im Landkreis Groß-Gerau darf es keinen Platz für Rassismus und menschenfeindliche Haltungen geben“, betont Landrat Thomas Will.