KREIS GROSS-GERAU - (red). Positiv äußert sich der Kreisvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zur Fortschreibung des vom Kreistag gebilligten Schulentwicklungsplans (SEP) für die nächsten fünf Jahre. Er führe in vielen Punkten, etwa bei der Schulsozialarbeit, bei der Berufswegplanung und beim Ausbau der Ganztagsangebote die Planungen der vergangenen Jahre fort, so eine Pressemitteilung.
„Diese Diskussion hat eine lange Tradition“, schreibt der GEW-Kreisverband weiter, der diesen Ausbau der Integrierten Gesamtschulen bereits in der Vergangenheit unterstützt hat, im Zusammenhang mit der heftigen öffentlichen Debatte zur Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der Goddelauer Martin-Niemöller-Schule. „Integrierte Gesamtschulen vermitteln auch gymnasiale Bildung und ihre Schüler sollten auch die Möglichkeit des Besuches einer Oberstufe im System der IGS haben“, so die GEW.
Zufrieden zeigt sich die Lehrergewerkschaft damit, dass wesentliche Teile ihrer Stellungnahme zum Schulentwicklungsplan nun in einem Zusatzbeschluss darin Berücksichtigung gefunden hatten. Der GEW war es wichtig, dass zu den im SEP und in der Schulbauinitiative vorgesehenen Maßnahmen eine Prioritätenliste erstellt wird, damit die Schulen wissen, wann ihre Schule mit Bau- und Ausbaumaßnahmen an der Reihe ist. Oberste Priorität haben für die GEW die Errichtung einer neuen Schule für geistige Entwicklung, der Ausbau der Grundschulen und die Errichtung einer weiteren Grundschule in Groß-Gerau.
Bereits in der Vergangenheit hat sich die GEW immer wieder gegen Mammutschulen gewandt. Sechszügige Mittelstufen sollten sowohl für Gymnasien wie auch für Integrierte Gesamtschulen die Orientierungsgröße sein. Dieser Gedanke wird im neuen SEP aufgegriffen.
Auf Vorschlag der GEW hält der Zusatzbeschluss fest: „Im Hinblick auf den Ausbau der Digitalisierung ist es wichtig festzustellen, dass digitale Kompetenz auch die Fähigkeit zum kritischen Umgang mit der Digitalisierung einschließt. Digitalisierung ist nicht an sich gut, wie gerade die Coronakrise zeigt“. Die kritische Auseinandersetzung mit der Digitalisierung sei längst überfällig und findet öffentlich nicht immer die gebotene Aufmerksamkeit. Angesichts erheblich steigender Schülerzahlen begrüßt die GEW abschließend die finanziellen Anstrengungen des Kreises zum Ausbau der Schulen.