Die Mitglieder im Kreis Groß-Gerau bekommen 100 000 Euro Förderung. Damit könnte das "Rebhuhn-Projekt" im Jahr 2022 Auftrieb erhalten.
Von Marc Schüler
Staatssekretär Stefan Sauer (Zweiter von links) übergibt Riedstadts Bürgermeister Marcus Kretschmann (Zweiter von rechts), Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands, den Förderbescheid des Landes Hessen. Geschäftsführer Martin Kreuels (links), CDU-Landtagsabgeordnete Ines Claus und der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer sind auch dabei. Foto: Marc Schüler
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KREIS GROSS-GERAU - Mit 100 000 Euro wird der neue Landschaftspflegeverband im Kreis Groß-Gerau nun durch das Land Hessen gefördert. Staatssekretär Stefan Sauer (CDU) übergab jetzt den Förderbescheid im Treburer Rathaussaal an die Vertreter des Verbands und freute sich über die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit.
Im November 2020 wurde der Landschaftspflegeverband gegründet mit dem Ziel, die beteiligten Kommunen bei der Landschaftspflege und Landschaftsplanung zu unterstützen. Dies betrifft die Pflege von Ausgleichsflächen, öffentlichen Grünflächen und naturschutzfachlich hochwertigen Flächen wie Streuobstwiesen, Gräben oder Feuchtwiesen. Landschaftspflege gilt als wesentlicher Bestandteil der Bemühungen, die biologische Vielfalt in Hessen zu erhalten und zu fördern. Zu den Gründungskommunen gehören Trebur, Biebesheim, Büttelborn, Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Riedstadt und Stockstadt. Mittlerweile gehören ihm weitere Mitglieder an.
"Es ist schön, dass hier so viele Beteiligte heute zusammengekommen sind", freute sich Treburs Bürgermeister Jochen Engel. "Wobei wir Politiker beim Landschaftspflegeverband weniger Aktien drin haben als die Projektgruppe, die schon einige Zeit mit der Ausführung beschäftigt ist."
"Herausforderungen nicht alleine angehen müssen, sondern sich gemeinsam für die Region und den Landkreis stark zu machen, dafür steht die interkommunale Zusammenarbeit. Eine wichtige Herausforderung ist der Naturschutz, der bereits auf kommunaler Ebene beginnt", erklärte Staatssekretär Stefan Sauer. Er erinnerte sich zurück an seine Zeit als Groß-Gerauer Bürgermeister als er bei einigen kommunalen Projekten eine interkommunale Zusammenarbeit anstrebte und weiß daher um die Vorteile. "Es hilft uns allen weiter. Für viele Kommunen sorgt diese Zusammenarbeit über den Verband für Entlastung, gebe es sie nicht, könnte es bald trostlos im Kreisgebiet aussehen."
Auch der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer (Grüne) bezeichnete die Schaffung des Verbands und die Förderung als "dickes Brett". "Da war viel Überzeugungsarbeit zu leisten, jetzt haben wir durch die Förderung die halbe Stelle für mehrere Jahre finanziert." Der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands Marcus Kretschmann dankte Geschäftsführer Dr. Martin Kreuels. "Der Verband hat bereits jetzt schon einiges geleistet. Seinen Sitz hat er in Wolfskehlen bezogen, das heißt, wir haben einen kurzen Dienstweg."
Für das Jahr 2022 hat der Landschaftspflegeverband das "Rebhuhn-Projekt" als Schwerpunkt auserkoren. "Wir wollen rund 10 000 Hektar Brachen und Hecken renaturieren, um den Rebhühnern einen Lebensraum zu schaffen. Dass sich 100 Ehrenamtliche sofort gemeldet haben, um das Gelände ab Ende Februar zu kartieren, erachten wir als großen Erfolg und enormen Zuspruch", so Kreuels. Mit Manuel Püttmann wird ein fester Mitarbeiter eingestellt, dessen Stelle sowohl vom Fördergeld, als auch über das Rebhuhn-Projekt finanziert wird. "Wir stehen dann im ständigen Austausch mit den Gemeinden und sehen, welche Projekte begonnen werden können und wie wir sie umsetzen. Es besteht jedenfalls ein toller Austausch mit den Fachabteilungen in den Kommunen."
Auf etwa 66 000 Euro beziffert Stefan Sauer die Einsparung für die Kommunen. "Das ist pro Kommune etwa 16 Prozent des Budgets, das für diese Maßnahmen bisher aufgewendet wurde."