Die Kreisklinik baut ihre Corona-Normalstation aus und verschiebt planbare Operationen. Stationär werden nun 15 Covid-Patienten betreut. Das ist die aktuelle Inzidenz im Kreis.
Von Jörg Monzheimer
Lokalredakteur Groß-Gerau Echo, Ried Echo
Die Kreisklinik in Groß-Gerau hat mit Corona zu kämpfen.
(Archivfoto: VF/Dziemballa)
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KREIS GROSS-GERAU - Die Groß-Gerauer Kreisklinik verdoppelt ab Montag die Kapazitäten auf ihrer Corona-Normalstation. Wie Geschäftsführerin Erika Raab gegenüber dieser Zeitung erklärte, bereitet sich die Klinik derzeit auf die nächste Eskalationsstufe vor. Dabei greife die Klinik auf ihre in den vergangenen Wellen erprobten Konzepte zurück. Das bedeutet, dass es künftig wieder 20 statt zehn Betten auf der Corona-Normalstation geben wird.
Hinzu komme, dass einfachere planbare Operationen verschoben werden müssen. „Wir benötigen ausreichend Platz für Corona-Patienten und andere Notfälle auf unserer Intensivstation“, so Raab. Auch das Back-up-System für Ärzte und Pflegekräfte werde wieder hochgefahren, um im Ernstfall genügend medizinische Mitarbeiter in Bereitschaft zu haben.
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Für die Ärzte und Pflegekräfte bedeute dies eine zusätzliche Kraftanstrengung, „die ich ihnen gern erspart hätte“, erklärt Raab. Es treffe sie persönlich, dass sie den Mitarbeitern über die Weihnachtsfeiertage nicht die Erholung einrichten könne, die sie verdient haben und brauchen – „immerhin kümmern sie sich seit Beginn der Corona-Krise unermüdlich um die Pandemie-Bewältigung“.
Damit alle möglichst gut durch den Winter kämen, sei es wichtig, dass die Groß-Gerauer erneut ihren Zusammenhalt unter Beweis stellen. Die im Vergleich zum Bundesschnitt niedrige Inzidenz zeige, dass man auf gutem Weg sei. Nun komme es darauf an, Kontakte weiter zu beschränken, regelmäßige Tests durchzuführen und zur Impfung zu gehen.
Zur Not kann Intensivstation erweitert werden
In der Klinik wurden am Freitag auf der Corona-Normalstation elf Patienten im Alter zwischen 55 und 88 Jahre behandelt. Neun von ihnen sind nicht geimpft, zwei vollständig geimpft. Auf der Intensivstation wurden vier Covid-Fälle im Alter von 51 bis 75 Jahre versorgt. Von ihnen sind drei ungeimpft.
Die Kreisklinik Groß-Gerau verfügt über sechs Intensivbetten in Einzelzimmern. In Akutsituationen kann die Intensivstation auf acht Betten in Einzelzimmern erweitert werden. Aktuell kann die Klinik sieben Betten betreuen – und laut Divi-Intensivregister waren am Freitag alle 25 aktuell im Kreis Groß-Gerau zur Verfügung stehenden Intensivbetten belegt.
Die Corona-Inzidenz im Kreis ist von 254,5 am Donnerstag auf 270,8 am Freitag gestiegen.
Meiste Fälle in Rüsselsheim
In den vergangenen sieben Tagen kamen laut Robert-Koch-Institut 747 Neuinfektionen hinzu, von Donnerstag auf Freitag waren es 149. Die Zahl der aktuellen Fälle gibt das Kreisgesundheitsamt mit 1458 an. Betroffen sind alle Kommunen. Die meisten Fälle gibt es in Rüsselsheim (390), die wenigsten in Biebesheim (35). Seit Ausbruch der Pandemie sind im Kreis 323 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben, zuletzt eine 53 Jahre alte Frau aus Riedstadt.