Schulelternvertretung im Kreis wählte einen neuen Vorstand. Zu Stadtelternbeiräten in Rüsselsheim und Kelsterbach sollen Kontakte geknüpft werden.
GROSS-GERAU. Es gibt kaum ein zweites Gremium, dass so kollegial zusammenarbeitet, wie der Kreiselternbeirat (KEB). Man pflegt das vertraute Du, verteilt die Aufgaben ohne größere Diskussion unter den Vorstandmitgliedern, wonach die Fäden wieder beim Vorsitzenden Stefan Stein zusammenlaufen. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass Stefan Stein bei einer Sitzung im Büchnersaal des Landratsamtes einstimmig in seinem Amt bestätigt wurde.
Nach außen aber verfolgt der Kreiselternbeirat entschlossen seine Ziele. Dies gilt beispielsweise für den Kampf gegen die Ungerechtigkeit bei der Ausgabe des Hessen-Tickets, in dessen Genuss Kinder kommen, die außerhalb eines Radius’ von drei Kilometer um die Schule wohnen, aber das Nachbarkind nicht (wir berichteten), da es innerhalb des Radius wohnt. Ein geharnischter Protest wurde im Landeselternbeirat vorgetragen, dem zumeist der Kultusminister beisitzt. Er musste hören, dass diese Ungerechtigkeit nicht nur den Eltern im Kreis Groß-Gerau sauer aufstößt.
Laut Stefan Stein ist der KEB auch kaum mit der Aussage des Kultusministers Alexander Lorz ( CDU) einverstanden, dass die Lehrerversorgung an den Schulen ausreichend ist. Vor allem an Gesamtschulen fehle es an pädagogischem Personal. Das müsse sich ändern.
Darüber hinaus fungiert der KEB als Bindeglied zwischen den örtlichen Schulelternbeiräten und dem Schulträger. Rüsselsheim und Kelsterbach, die ihre eigenständige Schulträgerschaft besitzen, sind davon ausgenommen. „Doch wir wollen in der Zukunft die Zusammenarbeit mit den Stadtelternbeiräten forcieren, um mehr erreichen zu können“, sagte Stefan Stein.
Bevor die anwesenden Schulelternbeiräte zur Wahl schritten, die sich über knapp zwei Stunden hinzog, informierte Stefan Stein über die Aufgaben, die von den Mitgliedern des KEB zu erledigen sind. Danach könnten sich alle Elternvertreter der einzelnen Schulen in den Fragen, die das hessische Schulgesetz sowie die Zuständigkeit von Schulamt oder Schulträger betreffen, an den KEB wenden. „Wir kennen die Schulgesetze sehr gut und stehen in engem, wenn auch oft kontroversem Kontakt mit Schulamt und Kreis“, sagte Stein.
Außerdem könne man bei Problemen mit der Schulleitung oft moderierend eingreifen oder zumindest über die rechtlichen Möglichkeiten beraten. So habe der KEB für jede Schule einen Schulpaten als ersten Ansprechpartner berufen. Immerhin, so der Vorsitzende weiter, habe sich der KEB in den vergangenen zwei Jahren zu mehr als 20 Sitzungen getroffen. Dabei seien die Inklusion, die Ganztagsbetreuung, die Schülerbeförderung, aber auch die Schulqualität Schwerpunkte gewesen. Ferner entsende der KEB in verschiedene Gremien des Kreises Vertreter und habe ein Mitspracherecht, beispielsweise bei Schulbauten. Stefan Stein räumte aber auch ein, dass man den Themen mehr Aufmerksamkeit widmen wolle, doch fehle es „aktuell an tatkräftiger Unterstützung“.