Stadt Groß-Gerau erneuert den Südring-Knoten

Voraussichtlich ab Ende März 2020 wird der Südring-Knoten von Grund auf saniert. Der Verkehr soll aber weiter fließen. Foto: Vollformat/Alexander Heimann

Für rund 1,6 Millionen Euro soll der Südring-Knoten in der Kreisstadt erneuert werden. Für Radfahrer soll es bessere Verbindungen und mehr Sicherheit geben.

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GROSS-GERAU. Die Stadt Groß-Gerau will im nächsten Jahr den Knotenpunkt Südring/Jahnstraße/Wilhelm-Seipp-Straße von Grund auf sanieren und auch die Fahrbahndecken der einmündenden Straßen in Nähe der Kreuzung erneuern. Für das Projekt, das der Planungsausschuss am Mittwochabend einstimmig befürwortet hat, sind knapp 1,6 Millionen Euro veranschlagt.

Für alle Verkehrsteilnehmer, die in Richtung Büttelborn oder Nauheim unterwegs sind und befürchten, dass es nach den Arbeiten am Nordring (2017) und der aktuellen Kreiselbaustelle bald wieder zu massiven Behinderungen kommen könnte, gab Thilo Groß Entwarnung. Der Verkehr auf dem Südring werde auch in der Bauphase in beide Richtungen fließen, sagte der Leiter des Amts für Straßen, Verkehr und Umwelt. Um neuen Arbeitssicherheits-Verordnungen zu genügen, muss der Südring während der Bauzeit provisorisch verbreitert werden. Dadurch gelingt es zugleich, den Verkehr aufrechtzuerhalten. In den Bauabschnitten, in denen Jahnstraße und Wilhelm-Seipp-Straße betroffen sind, wird es in diesen beiden Straßen zu Sperrungen kommen. Der Verkehr wird dann über Emil-von-Behring-Straße beziehungsweise Europaring umgeleitet.

Dominik Perleth und Markus Kühn vom Ingenieurbüro Krebs + Kiefer stellten die Pläne im Detail vor. Von der Erneuerung des Knotens sollen nicht zuletzt Radfahrer profitieren. Da der Südring, auf dem täglich etwa 18 000 Fahrzeuge unterwegs sind (darunter 4,5 bis 7 Prozent Schwerverkehr), inzwischen eine Gemeinde- und keine Bundesstraße mehr ist, reicht eine geringere Fahrbahnbreite aus. Dies ermöglicht es, den aus der Jahnstraße kommenden Geh- und Radweg entlang dem Südring zu führen, ehe er auf den bestehenden Weg mündet. Auch aus Richtung März-Knoten wird der Geh- und Radweg parallel zum Südring geführt. In der Jahnstraße soll eine barrierefreie Querungshilfe nahe der Kreuzung dafür sorgen, dass Radfahrer sicher über die Straße kommen.

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Im Anschluss an die eigentliche Kreuzung, die im Südring auf einer Länge von 176 Meter erneuert wird, sollen in Richtung Nauheim 105 Meter und in Richtung Büttelborn 68 Meter Fahrbahndecke saniert werden. In der Wilhelm-Seipp-Straße erfolgt die Deckensanierung auf einer Länge von 54 Metern. Von Grund auf saniert werden soll nahe dem Knoten die Jahnstraße. Dort befinden sich die für die Entwässerung des Südrings wichtigen Sammler. Zudem wird es in der Jahnstraße nahe der Kreuzung auf beiden Straßenseiten kombinierte Rad- und Fußwege geben. Für die Radwege im Umfeld des Südrings will die Verwaltung Fördergelder beantragen.

Nicht ganz einig war sich die Verwaltung bei der Frage, ob auf die Anwohner der Jahnstraße Kosten zukommen könnten. Dem Nein von Bürgermeister Erhard Walther (CDU) setzte Tanja Walle vom Fachamt sanften Widerspruch entgegen. Bleibe die Straßenbeitragssatzung in Kraft, könnten Bürger für die Neugestaltung der Gehwege durchaus herangezogen werden.

Im Zusammenhang mit den Arbeiten am Südring soll auch die Unterführung für Radfahrer und Fußgänger für rund 290 000 Euro saniert werden. Bürgermeister Walther und SPD-Fraktionschef waren sich einig, dass es sinnvoll ist, dies mitzuerledigen. Renate Wahrig-Burfeind von den Grünen hob die Verbesserungen für Radfahrer und die Entsiegelung von rund 500 Quadratmeter Fläche hervor.

Parlaments-Chef Klaus Meinke (SPD) gab zu bedenken, dass die Seipp-Straße als Zufahrt für Notarztwagen diene. Die Umleitung über den Europaring aber führe zu längeren Fahrzeiten. Die Verwaltung will diese Frage noch einmal mit der Leitstelle besprechen.