Die gerade erst eingerichtete Schulimkerei der Prälat-Diehl-Schule Groß-Gerau gewinnt bei der hessischen Umweltlotterie 5000 Euro. Das Geld soll in die Ausstattung fließen.
GROSS-GERAU. (red). Derzeit ruht der Schulbetrieb an der Prälat-Diehl-Schule (PDS) und damit auch die gerade erst eingerichtete schuleigene Imkerei. Doch sobald der Betrieb wieder aufgenommen wird, werden die bislang noch fehlende Schutzkleidung sowie Lehrmaterialien bereitstehen, damit viele Schüler die Bienen direkt erleben und beim Imkern mitwirken können. Die Mittel dafür sichert ein Lottogewinn der hessischen Umweltlotterie „Genau“, geht aus einer Mitteilung der PDS hervor.
Jungen Menschen auch außerhalb des klassischen Stundenplans etwas beizubringen, dieses Ziel unterstützt die Prälat-Diehl-Schule mit vielen Aktivitäten. Doch dafür bedarf es engagierter Mitstreiter.
Daniel Kratz, Hobbyimker und als Energiemanager in der Kreisverwaltung tätig, ist einer von ihnen. Er nahm die Idee auf, an der PDS eine Schulimkerei zu eröffnen, und stellte kurzerhand sogar seine eigene Ausrüstung zur Verfügung, als eine angestrebte Förderung durch den Kreis nicht realisiert werden konnte. Kratz beschaffte Bienenkästen, Werkzeuge und Wachs und wird leihweise auch für die Honigschleuder, Wachsschmelze und die Edelstahleimer sorgen, sobald es an die Honigernte geht.
Die seit einigen Wochen an der PDS beheimateten Bienenvölker verdankt die Schule ihrem Hausmeister Josef Kron, ebenfalls engagierter Hobbyimker. Gemeinsam unterstützen Kratz und Kron die Lehrer und auch den Unterricht, sobald wieder Normalität eingekehrt ist.
Neben der Imkerei mit den Schülern soll beispielsweise der gewonnene Honig im Chemieunterricht auf Schadstoffe untersucht werden. Anschließend sollen alle Schüler, die aktiv an dem Projekt mitwirken, ein Glas Honig und auch ein „Nachhaltigkeitspaket“ erhalten. In dem „Nachhaltigkeitspaket“ sind unter anderem Samen für eine Bienenweide, der Setzling eines heimischen Baums sowie kindgerecht gestaltete Anregungen, um den Alltag nachhaltiger zu gestalten.
„Es wäre einfach schön, wenn wir damit noch mehr Menschen für Natur- und Umweltschutz sensibilisieren und zum Nachahmen anregen“, erklärt Kratz. „Die schuleigene Lehrimkerei ist Teil dieser Maßnahmen, denn so werden Kinder und Jugendliche an die Kreisläufe der Natur und unser aller Verantwortung für deren reibungsloses Funktionieren herangeführt.“ Die Bienen werden derzeit auf dem Schulgelände fachmännisch gepflegt und gehegt – natürlich auch in Corona-Zeiten. Die Projektunterstützer legten auch gemeinsam eine Bienenweide im Schulgarten an, die in unmittelbarer Nähe Nahrung für die Insekten liefern soll.
Bislang war das Schulimkerei-Projekt auf die beiden Imker und Spenden angewiesen, doch das reicht nicht, um genügend Schutzausrüstung für alle interessierten Schüler anzuschaffen. Um die Projektmittel aufstocken zu können, kam Kratz im Juli 2019 auf die Idee, das Bienenprojekt bei der Umweltlotterie „Genau“ für den Zusatzgewinn anzumelden. „Schließlich wollen wir, dass alle, die sich dafür interessieren, auch wirklich unmittelbar bei den Bienen sein können und buchstäblich am lebenden Objekt lernen und die Zusammenhänge der Natur besser verstehen können“, so Kratz.
Nun glückte ihm und seinen Mitstreitern der Zusatzgewinn der Umweltlotterie von 5000 Euro. Dies freut Kratz in der augenblicklichen Situation ganz besonders: „Es haben sich viele Unterstützer auch finanziell zurückgezogen in der Coronakrise. Deshalb sind wir mehr denn je dankbar, dass wir mit 5000 Euro viel abfedern und neue Ausrüstung kaufen können.“ Neben der Anschaffung zehn weiterer Schutzanzüge soll der Lottogewinn auch in Lehrmaterialien investiert werden. Zudem steht der Wunsch im Raum, noch zwei bis drei weitere Bienenkästen und Beuten anzuschaffen. Das Vorzeigeprojekt in der Prälat-Diehl Schule wird auch versuchen, weitere Schulen im Kreis Groß-Gerau mit in das Projekt einzubinden, damit sie ebenfalls eine Schulimkerei ins Leben rufen. Lehrer, Eltern und Angestellte der Prälat-Diehl Schule fungieren dabei als Unterstützer und Berater.