Das Kommunale Jobcenter des Kreises Groß-Gerau setzt auf die Sicherung der Nachwuchskräfte in den eigenen Reihen und baut Studienplatz-Angebot aus.
GROSS-GERAU. (red). Der akute Fachkräftemangel stellt Unternehmen und Organisationen vor große Herausforderungen. Um dieser Problematik in den eignen Reihen zu begegnen, setzt das Kommunale Jobcenter (KJC) im Kreis Groß-Gerau bereits seit 2012 erfolgreich auf die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte im dualen Bachelor-Studiengang „BASS – Soziale Sicherung und Sozialverwaltungswirtschaft“ sowie seit 2016 im dualen Studiengang „Public Administration“.
Die Sicherung der Nachwuchskräfte in den eigenen Reihen nehme in dieser Zeit eine immer wichtigere Rolle ein, erklärt KJC-Vorstand Robert Hoffmann. „Fachkräftesicherung erfordert Weitsicht, und frühzeitige Investition in die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte, die sich bewährt. Das Ergebnis spricht für sich: Wir konnten allen ausgebildeten Studierenden einen Arbeitsplatz bei uns anbieten.“
Vergangene Woche starteten Katrin Nebb, Sarah Rudersdorfer und Cenk Ugur in ihr Public Administration-Studium beim Kommunalen Jobcenter. Katrin Nebb wurde über die Onlinesuche bei der Arbeitsagentur auf den dualen Studiengang beim Jobcenter aufmerksam. „Das Arbeitsfeld der Bürotätigkeiten hat mich sehr angesprochen. Auch dass ich mit dem Job Menschen helfen kann, um mich gemeinsam mit ihnen um ihre Anliegen zu kümmern.“ Sarah Rudersdorfer hat ebenfalls über das Internet nach Studienplätzen recherchiert und über ein Jobportal die KJC-Anzeige gefunden. „Die Kombination aus Theorie und Praxis hat mir gefallen, da ich so auch gleich das Erlernte anwenden kann.“
Cenk Ugur hingegen wurde durch einen ehemaligen Mitarbeiter eines anderen Jobcenters auf den dualen Studiengang beim KJC hingewiesen. Die Verknüpfung zwischen Theorie- und Praxismodulen hat Cenk Ugur besonders an dem Studiengang interessiert, ebenso der soziale Aspekt: „Speziell die Aussicht, Menschen in besonderen Lebenssituationen helfen und unterstützen zu können, war für mich ausschlagend für die Wahl dieses Studiums.“
Um den neuen Studierenden einen guten Start in ihr Studium zu ermöglichen, stehen ihnen zwei erfahrene Mentorinnen zur Seite. Sie haben Ende August selbst ihr duales Studium im KJC erfolgreich abgeschlossen und arbeiten seit September als Leistungssachbearbeiterinnen am Standort Rüsselsheim. Für die Koordination „Ausbildung und Qualifizierung“ beim KJC ist Alexandra Bolz zuständig. Sie erläutert: „Erstmalig haben wir in diesem Jahr die Studienplätze für beide dualen Studiengänge von jeweils zwei auf drei aufgestockt, um die Nachwuchsförderung weiter voranzutreiben.“
Der Public Administration-Studiengang wird in Zusammenarbeit mit der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit in Wiesbaden angeboten. Dort wird das theoretische Wissen in Blockmodellen vermittelt und die Praktikumsphasen werden im Jobcenter absolviert. Der ebenfalls angebotene BASS-Studiengang vermittelt das theoretische Wissen sowohl in Onlinemodulen als auch in Präsenzwochenenden an der Hochschule Fulda, während der Praxisteil in den verschiedenen Fachbereichen des Jobcenters stattfindet.
In sechs Semestern (Public Administration) beziehungsweise sieben Semestern (BASS) erhalten die Studierenden Einblick in die Abteilungen des Kommunalen Jobcenters und lernen neben ihrem späteren Arbeitsbereich auch die Arbeit einer öffentlichen Verwaltung sowie die Strukturen kommunaler Verwaltung kennen. Ein weiterer Vorteil des dualen Studiums besteht darin, bereits ab dem ersten Semester Geld zu verdienen. Mehr Infos unter www.jobcenter-gg.de/karriere.