Hospizstiftung Groß-Gerau hat neue Leiterin

In ihrem künftigen Büro traf sich die designierte Geschäftsstellenleiterin Sina Senßfelder (vorn) mit Petra Boulannouar, Dr. Harald Braun und Dr. Marcus Geist (stehend von links) vom Vorstand der Hospizstiftung. Hospizstiftung

Die 42-jährige Sina Senßfelder führt ab Mai die Geschäftsstelle. Welche Ziele sich die Diplom-Pädagogin gesetzt hat.

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GROSS-GERAU. (red). Die Hospizstiftung Groß-Gerau arbeitet intensiv an ihrem Ziel, ein stationäres Hospiz in Groß-Gerau zu errichten. Der Bekanntheitsgrad, die Zahl der Veranstaltungen und damit verbunden die Fülle der Aufgaben hätten in den vergangenen Monaten zugenommen. Der Vorstand habe sich deshalb dazu entschlossen, eine Geschäftsstelle einzurichten, die von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin geführt werden soll. Die Leiterin dieser Stelle ist mit der Groß-Gerauerin Sina Senßfelder mittlerweile gefunden.

Die 42-jährige Diplom-Pädagogin wird ab dem 2. Mai 20 Wochenstunden für die Hospizstiftung arbeiten. Ihr Büro befindet sich dann im Haus des Handwerks in Groß-Gerau, in den Räumen des Palliativ-Care-Teams Leuchtturm, Am Marktplatz 19. Sina Senßfelder freut sich auf ihren neuen Job. „Das passt sowohl von meinem bisherigen beruflichen Werdegang her als auch von meinem Interesse am Thema“, sagt sie. Nach ihrem Studium in Mainz hat die Mutter zweier Kinder vier Jahre beim Allgemeinen Sozialen Dienst im Jugendamt des Kreises Groß-Gerau gearbeitet. Zuletzt war sie in der Kinder- und Jugendhilfe in Frankfurt am Main tätig. „Ich habe mit vielen verschiedenen Institutionen zusammengearbeitet, ob das Schule, Kita, Wohngruppen, Polizei oder Justiz waren – und ich habe dabei unheimlich viel gelernt“, sagt die 42-Jährige, die gern mit Menschen zu tun hat.

Das Thema Hospiz und Palliativversorgung interessiert sie schon seit rund 20 Jahren. Nach dem Abitur habe sie sogar daran gedacht, beruflich in die medizinisch-pflegerische Richtung zu gehen. Sie machte ein Pflegepraktikum in der Kreisklinik Groß-Gerau. Während der Corona-Jahre hat sie die Ausbildung zur Hospizbegleiterin bei der Rüsselsheimer Hospizhilfe absolviert, sie durchlief ein Praktikum beim „Leuchtturm“ und kürzlich hospitierte sie zwei Tage im Hospiz in Erbach im Odenwald. All das bestärkte ihren Entschluss, die Arbeitsstelle zu wechseln. „Eigentlich ist es ein so schweres Thema – Sterben und Tod. Angst und Ehrfurcht gehören dazu. Aber auch die schöne und freundliche Atmosphäre in einem stationären Hospiz. Die Verbundenheit mit dem Leben, die Gemeinschaft“, sagt sie.

Darum ist es Sina Senßfelder ein Anliegen, von diesem Thema noch mehr Menschen zu erzählen, sie zu sensibilisieren. „Es ist schön, dass wir es mit der Stiftung schon jetzt geschafft haben, das Thema Sterben ein wenig zu enttabuisieren.“ Die neue Geschäftsstellenleiterin arbeitet von Anfang an ehrenamtlich bei der Hospizstiftung mit und spürt: „Man bewegt etwas. Wir sind sichtbar im Kreis.“

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Nun freut sie sich auf die weitere und noch engere Zusammenarbeit mit dem Stiftungsvorstand. Strukturieren, informieren, vernetzen, kommunizieren – so fasst Sina Senßfelder ihre künftigen Aufgaben zusammen. Auch die Organisation von Veranstaltungen, in die sie jetzt schon ehrenamtlich eingebunden war, bleibt Teil ihres Arbeitsbereichs. Was die Benefizveranstaltungen angeht, so kann sie dabei ein großes Hobby von sich mit einbringen: das Laufen und die Kontakte, die sie im Sport – auch Tennis spielt sie gern – bereits hat. „Ich finde es schön, wenn ich Haupt- und Ehrenamt ein wenig verbinden und meine Ideen verwirklichen kann“, sagt sie, „hochmotiviert bin ich jedenfalls.“