Nach der Sanierung ist Gebäude in der Schulstraße 13 ausgezeichnet worden. Kulturministerin Dorn überreichte Urkunde und Plakette an Susanne Theisen-Canibol und Hans-Peter Canibol.
Von Charlotte Martin
Kunstministerin Angela Dorn (links) hat Susanne Theisen-Canibol und Hans-Peter Canibol die Urkunde für das „Denkmal des Monats“ übergeben.
(Foto: Vollformat/Alexander Heimann)
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GROSS-GERAU - Susanne Theisen-Canibol und Hans-Peter Canibol freuten sich sehr, als ihnen jetzt für ihr barrierefrei und ökologisch saniertes Fachwerkhaus Urkunde und Plakette als „Denkmal des Monats“ überreicht wurden. „Die Plakette des Landes werden wir stolz am Haus anbringen“, sagte Susanne Theisen-Canibol und dankte der Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) für die persönlich überreichte Ehrung.
Die Würdigung, die aufgrund der vorangehenden Kabinettsbildung mit leichter Verspätung kam, und eigentlich bereits dem Monat Januar galt, sei „ein Preis, der von Herzen kommt“, versicherte Dorn. Er zolle der Auseinandersetzung des Ehepaars mit der Historie des Gebäudes Respekt und trage der charmanten und nachhaltigen Sanierung des Anwesens, das um 1700 erbaut wurde, Rechnung, so die Ministerin.
Verknüpfung von Moderne und Historischem
Gern folgte sie einem Rundgang durch Haus, Hof und Garten, der das Innenstadtanwesen als ein Gebäude erkennbar machte, in dem Wohn- und Arbeitsbereich nahtlos verzahnt sind und doch jeweils eine angemessene Eigenart behalten. „Sie haben die beschwerliche Sanierung 2012/13 ambitioniert angepackt, wiewohl Sie sich in einer persönlich schwierigen Situation befanden“, sprach Angela Dorn die lebenszugewandte Courage des Paars an, die dazu geführt habe, dass ein Kulturdenkmal erhalten und die gesamte Häuserzeile im Stadtkern aufgewertet wurde.
DIE AUSZEICHNUNG
Die Auszeichnung „Denkmal des Monats“ wird seit Juni 2018 verliehen. Das Landesamt für Denkmalpflege wählt jeweils Personen und Initiativen aus, die sich um Denkmalpflege in hoher Qualität und mit besonderem Engagement verdient gemacht haben.
Internet: www.kunst.hessen.de (lot)
Hans-Peter Canibol, ebenso wie seine Frau Susanne selbstständiger Journalist („Fakten +Köpfe-Verlag“), muss seit einem Schlaganfall mit Einschränkungen leben, ist auf den Rollstuhl angewiesen. „Barrierefrei zu wohnen, wurde damit plötzlich unabdingbar für uns“, sagte Susanne Theisen-Canibol und erläuterte die Hebeplattform, die Hans-Peter Canibol die sanfte Überwindung zwischen altem und neu gebautem Gebäudeteil, zwischen Büroräumen und Wohnbereich, ermöglicht. Auch optisch ist die Verknüpfung von Moderne und Historischem stilvoll gelungen, Fachwerkbalken wurden anheimelnd freigelegt, Holzböden und Treppen zu den Stuben im Obergeschoss des alten Hauses aufgearbeitet. Und nicht zuletzt ist durch Innendämmung eine energetische Sanierung par excellence gelungen, die Raumluft von angenehmer Wärme.
„Alte Substanz erhalten, klimaneutrale, energetische Nutzung, kurze Wege durch optimale Lage, Zusammenlegen von Wohnen und Arbeiten – das waren die Gedanken, die uns leiteten“, erklärte Susanne Theisen-Canibol. Und sie versicherte: „Im Haus genießen wir die Mischung aus Großzügigkeit im Neubau einerseits und Kleinteiligkeit des alten Hauses andererseits. Und dann ist da noch der nahtlose Übergang von drinnen und draußen mitten in der Stadt sowie der schöne Innenhof als Treffpunkt für Freunde, Bekannte und solche, die es werden wollen – das alles hat für uns ganz besonderen Reiz“. Die 1000 Euro Preisgeld, die mit der Auszeichnung verbunden sind, möchte das Ehepaar Canibol nach eigener Aussage verwenden, um im Garten, der zwar eine grüne Oase, aber doch noch „Baustelle“ sei, weiterzuarbeiten.