Abwasserkosten können Existenz des Reit- und Fahrvereins gefährden
Von Mirko Stepan
Reiterklause Dornheim hat Problem mit der Abwasserentsorgung und mit ihr der Reitverein. Foto: Vollformat/Alexander Heimann
( Foto: Vollformat/Alexander Heimann)
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DORNHEIM - Bei der Hauptversammlung des Reit- und Fahrvereins Dornheim stand neben Vorstandswahlen und Ehrungen ein Thema auf der Tagesordnung, das für Empörung und Diskussionsbedarf bei den Mitgliedern sorgte: Die Abwasserentsorgung im Vereinsheim, der Reiterklause.
Gleich zu Beginn der Versammlung hatte Vorsitzender Edmund Weimer schlechte Nachrichten zu überbringen. „Aufgrund behördlichen Vorgehens gegen den Betreiber der Reitanlage müssen wir alle Veranstaltungen mit Bewirtung absagen. Die Verpachtung unserer Räumlichkeiten zum Betrieb einer Gaststätte, die Nutzung durch die Mitglieder für eine Feierlichkeit und auch die Nutzung als Vereinsheim sind bis auf Weiteres nicht mehr möglich.“
Hintergrund sei die behördliche Untersagung seitens der Unteren Wasserbehörde, das Abwasser der Reiterklause wie bisher in die Abwasser-Sammelgrube des benachbarten landwirtschaftlichen Betriebs einzuleiten, sofern dieser weiterhin deren Inhalt auf seinen landwirtschaftlich genutzten Flächen ausbringen wolle. Durch dieses Verbot blieben dem Verein zwei Möglichkeiten, die er finanziell jedoch nicht stemmen könne: Zum einen der Anschluss an das nächstgelegene Kanalsystem, zum anderen der Transport des Abwassers in die Kläranlage – was bei der durchschnittlichen Abwassermenge Kosten von rund 6500 Euro pro Jahr erzeugen würde, so Weimer. Er habe der Stadt Groß-Gerau die Misere mitgeteilt und warte nun auf Antwort, erklärte der Vorsitzende, der in der aktuellen Situation eine existentielle Gefahr für den Verein befürchtet. Erstes Anzeichen dafür sind die fehlenden Einnahmen durch die Absage des Reitturniers.
EHRUNGEN
50 Jahre Vereinsmitgliedschaft: Christel Schmid, 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft: Ulrike Dressler. Beste Voltigiererin: Felicia Ratschow. Bester junger Reiter: Kevin Alemdar. (mirk)
Trotz der angespannten Lage standen weitere wichtige Punkte auf der Tagesordnung, darunter die Vorstandswahlen. Weimer wurde von seinen Vereinskameraden einstimmig wiedergewählt, ebenso seine Vorstandskollegen mit Ausnahme der stellvertetenden Vorsitzenden Viviane Werth, deren Posten turnusgemäß nicht zur Wahl stand. Auch ein personeller Wechsel stand an: Gerätewart Hakan Alemdar stellte sich nicht mehr zur Wahl, Nils Weimer übernimmt dessen Aufgaben.
Diskussionsbedarf gab es bei den Mitgliedern auch bei der Frage, ob für nicht geleistete Arbeitsstunden fünf Euro „Strafe“ gezahlt werden sollten. Da keine Einigung zustande kam, wird der Vorstand diese Frage in seiner nächsten Sitzung thematisieren und insbesondere den Umgang mit solchen Mitgliedern überprüfen, die die Reithalle selten nutzen.