Widerstand sorgt für Diskussionen beim CDU-Stammtisch
GINSHEIM-GUSTAVSBURG - (uli). Drei größere Bauvorhaben werden derzeit im Stadtteil Ginsheim umgesetzt: die Ortsentlastungsstraße, gebaut vom Land Hessen und von der Kommune vorfinanziert, ein Naturkindergarten hinter dem Pumpwerk, ebenso der Bau von drei Punkthäusern im Bereich „westlich der Feldbergstraße“ von der Baugenossenschaft Mainspitze. Gegen alle drei Projekte regt sich Widerstand aus der Bürgerschaft. Das sorgte auch am Mittwoch beim gut besuchten Stammtisch der CDU im Bürgerhaus für Diskussionen.
Haltung zu Naturkindergarten verwundert Mitglieder
Stadtverordnetenvorsteher Mario Bach (CDU) brachte seine Verwunderung zum Ausdruck, dass sich in einer Bürgerinitiative gegen die Ortsentlastungsstraße auch jene ehemaligen Kommunalpolitiker engagierten, die den Beschluss noch im Jahr 2006 als Gemeindevertreter der SPD mitgetragen hätten. Er vermutete Eigeninteresse, weil die Angesprochenen in der Nähe der Trasse wohnten, die die Ackerlandschaft auf rund 1,6 Kilometer Länge zerschneidet. Sie soll für eine Verkehrsentlastung im alten Ortskern des Stadtteils Ginsheim sorgen.
Der Widerstand von Bürgern gegen den Naturkindergarten „In den Klauern“ verwunderte CDU-Mitglieder und Stammtischbesucher. Gegen alles, was Natur ausmache, würden Argumente geführt, betonte Mario Bach, was bei einem Naturkindergarten widersprüchlich sei. Ein Verkehrschaos in der Mainzer Straße, von einer Bürgerinitiative befürchtet, sehe er nicht. Nicht ausgeräumt werden konnten die Befürchtungen, dass das Gelände durch Altlasten kontaminiert sei. Rudolf Guthmann, Ortslandwirt, bestätigte, dass das Gelände, das ursprünglich einmal Regenrückhaltebecken war, vor Jahrzehnten mit Schlämmen aus dem Gustavsburger Hafen aufgefüllt worden sei. Deshalb begrüßte es der Stammtisch, dass Probebohrungen zur Erduntersuchung durch die Stadt vorgenommen würden.
Für Wirbel sorgte Siegfried Gand, der zu den 60 Unterzeichnern gehört, die sich gegen die drei Punkthäuser wehren, die die Baugenossenschaft im Wohnensemble Unter der Ruth integrieren möchte. Er habe eine Protestnote, in der unter anderem fehlende Parkplätze, ein Eingriff in die Frischluftschneise und Verlust von Grünfläche beklagt wird, mit den Adressaten Bürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher eingereicht. Die gewünschten Empfänger hätten die Post aber nicht erhalten, sondern stattdessen die Verantwortlichen der Baugenossenschaft. Das sorgte für reichlich Unbehagen unter den Anwesenden. Rein rechtlich haben die Bürger nach dem Aufstellungsbeschluss die Möglichkeit, Einwände vorzubringen, die bei einer Verabschiedung eines Bebauungsplanes berücksichtigt werden müssen.