Ginsheimer Klaus Metzger erhält Landesehrenbrief

Das Altrheinfest und Klaus Metzger sind untrennbar miteinander verbunden.  Foto: Ulrich von Mengden
© Ulrich von Mengden

Der SKG-Vorsitzende wurde für sein ehrenamtliches Engagement in Ginsheim ausgezeichnet. Untrennbar ist der pensionierte Kriminalhauptkommissar mit dem Altrheinfest verbunden.

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GINSHEIM-GUSTAVSBURG. Beruflich hatte es Klaus Metzger mit der Champions-League der Ganoven zu tun, wie er süffisant formuliert. Als Erster Kriminalhauptkommissar beim Bundeskriminalamt war der Ginsheimer bis zu seiner Pensionierung für internationale Wirtschaftsdelikte zuständig. Er hatte die ganz großen Fische der sogenannten Gentlemen-Gangster im Nadelstreifenanzug an der Angel. "Ich habe den Steuerzahlern und den direkt Geschädigten mehr Geld zurückgeholt als ich gekostet habe", bilanziert er seine berufliche Arbeit, bei der es um Millionen- und Milliardenbeträge ging.

Also ein großer Dienst für die Allgemeinheit, den der 64-jährige Ginsheimer auf andere Weise in seiner Freizeit fortsetzte. Für sein ehrenamtliches Engagement in den Ortsvereinen, das bis in die Anfänge der achtziger Jahre zurückreicht, hat er kürzlich den Landesehrenbrief erhalten. Klaus Metzger ist seit vielen Jahren untrennbar mit dem Altrheinfest verbunden. Als Nachfolger des verstorbenen SKG-Vorsitzenden Hans Mattes ist er seit 2009 Cheforganisator des beliebten Heimatfestes, das im Frühsommer an fünf Tagen regelmäßig tausende Besucher ans Altrheinufer zieht.

Verantwortung in der Vereinsarbeit hat der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kinder schon in jungen Jahren übernommen. Als Ginsemer Bub zog es ihn zur Leichtathletik bei der Turn- und Sportvereinigung (TSV), wo er in der Leichtathletik-, Judo- und Volleyballabteilung aktiv war. Als sich 1972 der Kanuverein gründete, trat er auch dort bei, kam schnell in den Vorstand und trainierte den Nachwuchs. Bei der TSV wurde er als 26-jähriger Leiter der Volleyballabteilung und damit gleichzeitig Vorstandsmitglied. Zeitweilig war er auch stellvertretender Vorsitzender von Ginsheims größtem Sportverein, der in seiner Hochphase über 2200 Mitglieder hatte.

Bevor er hauptverantwortlich die Organisation des Altrheinfestes und neuerdings auch des Weihnachtsmarktes unterhalb der evangelischen Kirche übernahm, sammelte er Erfahrung als Mitglied des Festausschusses und Beisitzer bei der SKG.

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Natürlich kann Klaus Metzger unendlich viele Geschichten erzählen, die sich rund um das Altrheinfest ranken. Insbesondere wird das Jahr 2013 in Erinnerung bleiben, als das Fest wegen Hochwassers bereits nach einem Tag wieder abgebaut werden musste. Die Vereinsfamilie erlebt eine beispielhafte Solidarität der Bevölkerung, insbesondere auch der örtlichen Landwirte, die mit schwerem Gerät aushalfen, um die Buden und Schaustellerbetriebe in letzter Minute vor den anrückenden Fluten zu retten.

Es sind solche Momente von großem Zusammenhalt, die Klaus Metzger immer wieder erlebt und die ihn noch immer motivieren, sich für die Vereinswelt seiner Heimatgemeinde einzusetzen.

Dass es ihm dabei um die Sache selbst geht, etwas für die Allgemeinheit zu tun, ist ihm immer anzumerken. "Nice to have", kommentiert er die Verleihung des Landesehrenbriefes aus den Händen von Landrat Thomas Will (SPD). Wer weiß, dass Klaus Metzger mehr als nur einmal jährlich zwei Wochen seines Urlaubs opferte, für das Altrheinfest aktiv sein zu können, ahnt, dass eine Urkunde zwar eine schöne Geste ist, aber nicht der Grund sein kann, hunderte Stunden seiner Freizeit in den Dienst anderer zu stellen.

Vielmehr hofft Klaus Metzger darauf, dass diese Anerkennung anderen ins Gedächtnis rufen kann, dass ehrenamtlicher Einsatz eine andere Form von Gegenleistung auf alle Fälle bereitstelle.