Personaltrainerin Monika Finkbeiner gibt auf der landwirtschaftlichen Woche in Gernsheim Tipps für ein gutes Leben. Sie sprach auf Einladung der Landfrauen.
GERNSHEIM. Zum Schluss gab Monika Finkbeiner noch Tipps für ganz praktische Übungen, die bereit für neue Blickwinkel, Wege, Impulse und Inspiration machen können: einen Rucksack ausleeren, um Fremdes zurückzugeben, um Sicherheit herzustellen. Personal Coach Finkbeiner hatte zuvor beim Landfrauen-Abend der landwirtschaftlichen Woche zum Thema „Mit Herz, Humor und Verstand den ganz normalen Wahnsinn balancieren“ gesprochen. Ihr Ziel: „Menschen in ihrem Selbst stärken.“
Dabei forderte sie zunächst die Anwesenden in der sehr gut besetzten Stadthalle anhand ausgelegter Impulskarten zum Dialog. „Folge deinem Seelenweg“ provozierte die Frage, wer das denn mache. Nur wenige Hände gingen hoch. Die Referentin gab den Wegweiser: „Wenn das Herz singt, ist man auf dem Seelenweg.“ Die oft genannte Lieblingskarte: „Die Löwin frisst zuerst“. Das, so Finkbeiner, heiße nicht, allen anderen alles wegzufressen. Aber man müsse gute Selbstvorsorge betreiben, um gut für andere zu sein.
Für ein gutes Leben gelte es, das Glas stets halb voll zu sehen. Die Referentin hat es wohl geschafft: „Ich habe mit meinem Auto ausdiskutiert, dass es immer einen Parkplatz findet.“ Oder: „Ich lerne nur nette Menschen kennen.“ Wer mit dem Gedanken, „Was treffe ich denn dort für Tussis?“ herangehe, tue sich selbst nicht gut. Zur Erreichung einer emotionalen Fitness gehöre auch, auf seine Gedanken zu hören, positives Geistesgut zuzulassen. „Es gibt immer zwei Möglichkeiten.“
Unter den rund 60 000 täglichen Gedanken eines Menschen seien nur etwa drei Prozent aufbauend und hilfreich, ein Viertel destruktiv und 72 Prozent flüchtig und unbedeutend, „aber mit Wirkung auf Dich selbst“. Diese Tatsache werfe Fragen auf: Bist Du überwiegend im Außen beschäftigt? Bist Du gehetzt, fremdgesteuert und energielos? Funktionierst Du einfach nur noch? Hast Du Angst vor Verlust und Veränderungen?
In Zeiten des Wechsels vom Kommunikations- in das Bewusstseinszeitalter gelte es, aufzupassen, „dass wir den Maschinen nicht unterliegen“. Auf unterhaltsame Weise deklamierte die Referentin: „Wir Menschen können mit dem Herzen und der Menschlichkeit punkten.“ Dem stünde entgegen, dass sich jeder zu oft mit Nebensächlichkeiten befasse. Wer sich gestresst fühle, müsse raus aus dem Hamsterrad. Man renne zwar im Kreis, sei aber doch nur linear unterwegs.
Von der Perfektion auf Normalmaß
„Verlasse die Schmalspur“, rief Monika Finkbeiner den Gästen zu, „schaffe Klarheit über deinen Lebenssinn und deinen Seelenweg“. Dazu bräuchte es Leuchttürme, Visionäre, Mutmacher, Optimisten und Querdenker, „also Dich und mich“. Das Leben finde nur im Jetzt statt, sodass es zu entschleunigen gelte, von der Perfektion auf Normalmaß zu finden, Freude zu leben. „Wir müssen aushalten, auch ‚Nein‘ zu sagen.“
Auf den Alltag übertragen bedeute dies „Nichts ist, wie es war.“ „Vorhersagen und Planung sind nur ganz kurzfristig möglich“, „es gibt keine halben Sachen mehr“ oder auch „Werde echt, ganz Du und liebe auch Deine dunklen Seiten“. Das stehe mit der Selbstverantwortung in engem Zusammenhang. Als Gesellschaft habe man an ganz vielen Stellen die Verantwortung abgegeben. Aber jeder müsse Antworten finden für das, was das Leben bringt. Bereits Albert Einstein habe erkannt: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Das gelte es, zu beherzigen. Dabei war die Referentin sicher: „Wir haben alle diese Qualitäten.“