
Die von Einbrechern beschädigten Türen könnten teurer werden. Dabei ächzt das Heim gerade besonders unter einer Katzen- und Hundeschwemme. Was die Täter alles gestohlen haben.
Gernsheim. Der Schaden, den Einbrecher in der Nacht zum Montag im Tierheim Gernsheim angerichtet haben, könnte größer sein, als gedacht. Wenn eine der beschädigten Türen komplett ersetzt werden müsse, reichten 5000 Euro nicht, befürchtet Tierheimleiterin Martina Grundmann. Noch sei unklar, ob und in welcher Höhe der Schaden von der Versicherung übernommen werde. An der Tür zum Hauptgebäude seien Scheiben zerschlagen, zudem sei ein Fenster aufgebrochen worden. Selbst eine nicht genutzte Tür hinten sei aufgebrochen worden.
Am Montag sei die Polizei zur Spurensicherung da gewesen, berichtet die Tierheimleiterin. Im Laufe des Tages habe man wieder arbeiten können. Tiergehege hätten die Einbrecher nicht geöffnet. Falls die Tiere nachts Radau gemacht hätten, sei das wegen der Lage weit außerhalb von Klein-Rohrheim nicht aufgefallen. Wie die Polizei mitteilte, wurde die Tatzeit auf Sonntag, 20 Uhr, bis Montag, 7.50 Uhr, eingegrenzt. Die Täter hätten den Zaun überwunden und drei Türen zu den Gebäuden aufgebrochen.
Deckenlampen und Geschenkkarten für Futter sind weg
Erst später sei ihr aufgefallen, dass die Täter mehr erbeutet haben, als 30 Euro in einem Geldbeutel, erläutert Grundmann: Es seien zwei Geschenkkarten für den Tierbedarfshandel „Fressnapf“ im Wert von insgesamt 200 Euro gestohlen worden sowie vier Deckenlampen, die für einen Raum für Pensionstiere gedacht waren, der renoviert wird. „Das ist schon sehr arm, wenn man es nötig hat, das bisschen, das man hat, auch noch zu klauen“, sagt die Tierheimleiterin.
Wie alle Tierheime ächzt die Einrichtung in Klein-Rohrheim unter der Last der Abgabetiere. Es beherbergt derzeit 23 Hunde, über 30 Katzen, zwei Kaninchen und drei Farbmäuse. „Es war noch nie so krass wie im Moment“, betont Grundmann, die das Tierheim seit November 2012 leitet. Es gebe eine „Katzenschwemme ohne Ende“. Am Dienstag sei man zu drei durch Unfälle verletzten Katzen gefahren. Zwei seien gestorben, eine der Kätzinnen habe wohl noch Junge gesäugt. „Wer weiß, wo sie sind“, bedauert Grundmann.
Viele alte Tiere und Hunde nach Beißvorfällen abgegeben
In der Coronazeit seien viele Tiere angeschafft worden, erläutert die Tierheimleiterin. Viele Katzen würden jetzt offenbar unkastriert rausgelassen. Es gebe viele Abgabenachfragen auch für Rassehunde mit Geburtsjahren 2020 bis 2022. Dazu kommen alte Tiere, deren Besitzer ins Pflegeheim müssten und Hunde nach Beißvorfällen. Diese sind schwer zu vermitteln.
Das Tierheim ist dankbar für Spenden. Vielleicht könne ein Betrieb eine Tür spenden, hofft Grundmann. Kontakt unter der Nummer 06258-3184 und E-Mail info@tierheim-gernsheim.de.