Sozialdemokraten verabschieden die Listen und das Programm zur Kommunalwahl 2021. Letzteres wurde einstimmig verabschiedet.
GERNSHEIM - Noah Schollmeier (Allmendfeld, erstmalige Kandidatur) ist Spitzenkandidat der SPD zur Kommunalwahl im nächsten Jahr. Das entschied eine Versammlung am Freitag. Dem 21 Jahre alten Studenten der Rechtswissenschaft folgen Beatrix Moser, Achim Jirele (seither Fraktionsvorsitzender), Astrid Engelke (erstmals) Rolf Thumm, Katrin Molter (erstmals) Walter Zeißler (seither Magistrat), Christiane Goetz, Heinz Bayer (Klein-Rohrheim) und Silvia Draut. Die 31 Bewerber umfassende Liste der Sozialdemokraten nennt alternierend Männer und Frauen. Alle sind Parteimitglieder, was Vorsitzender Roland Kramer favorisiert: „Die Verbundenheit untereinander ist größer.“ Er selbst kandidiert auf Rang 15 der Liste, möchte aber weiterhin im Magistrat arbeiten.
16-seitiges Wahlprogramm einstimmig verabschiedet
Für den Ortsbeirat Klein-Rohrheim treten Julia Galley (kein Mitglied, erstmals) Heinz Bayer, Thomas Remm und Richard Hefermehl an. In den Ortsbeirat Allmendfeld strebt Noah Schollmeier. Für den Kreistag kandidieren Noah Schollmeier, Katrin Molter, Achim Jirele, Herbert Weckerle und Roland Kramer, wobei die ersten beiden gute Chancen für einen Einzug in das Parlament sehen. Kramer nannte die Listen ausgewogen: „Bekannte Menschen, junge und alte Hasen sorgen für die Funktionsfähigkeit der Fraktion.“ Die soll, so der Anspruch, auf mehr Mitglieder als die seitherigen neun anwachsen.
Dabei helfen soll das 16-seitige Wahlprogramm, das einstimmig verabschiedet wurde. Es wird auf der Internetseite der SPD veröffentlicht. Eine Kurzversion wird die Informationsstände vor der Wahl begleiten. Das Programm greife viele Themen auf und grenze auch zu den anderen Parteien ab. Die Grünen etwa seien bisher nur Mehrheitsmacher gewesen, meinte Co-Vorsitzender Schollmaier. Er nannte im Rückblick die Fraktionsarbeit als sehr fruchtbar. Für Zulauf zur SPD hätten darüber hinaus die verschiedenen Herzprojekte beigetragen, die fortgesetzt werden sollen.
„Nachhaltig wachsen, für eine soziale und gerechte Zukunft“ lautet der Titel des SPD-Programms, das viele Themen aufgreift. So stellen sich die Genossen an die Seite der Bürgerinitiative „Bi8“ gegen eine Erweiterung des Chemietanklagers der Firma Solvadis. Dringenden Handlungsbedarf sehen sie bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums sowie bei der Kinder- und Jugendförderung. Alles will die SPD tun, um neue und qualitativ wertvolle Arbeitsplätze durch die Neuansiedlung emissionsarmen, produzierenden Gewerbes zu schaffen.
Bei der Stadtentwicklung setzt die Partei auch auf den Ankauf verwahrloster Bausubstanz. Mit Blick auf die Klimakatastrophe fordern die Genossen helle Beläge statt Schwarzbelag beim Straßenbau. Die Gründung eines „Freundeskreises Streuobstwiesen“ wird angeregt. Städtische Pachtackerflächen sollen vorrangig an Bio-Landwirte vergeben werden. Die Sozialdemokraten wollen auf die Ansiedlung eines Tante-Emma-Ladens in der Innenstadt hinwirken.
Nachdem sich die Bewerberinnen Melanie Wegling und BerivanTayboga für die Bundestagswahl 2021 vorgestellt hatten, empfahlen die Schöfferstadt-Genossen der Wahlkreiskonferenz die Nominierung von Wegling.