Lastwagen verliert in Gernsheim hochentzündliches Lösungsmittel

Ein Lastwagen hat in Gernsheim hochentzündliches Lösungsmittel verloren. Foto: Vollformat / Robert Heiler

Ein Unfall mit gefährlichen Chemikalien hat am Montagabend in Gernsheim einen Feuerwehr-Großeinsatz ausgelöst. Anwohner wurden per Katastrophenschutz-App Katwarn aufgerufen,...

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GERNSHEIM. Ein Unfall mit gefährlichen Chemikalien hat am Montagabend in Gernsheim einen Feuerwehr-Großeinsatz ausgelöst. Anwohner wurden per Katastrophenschutz-App Katwarn aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach ersten Informationen trat bei dem Zwischenfall auf der Mainzer Straße giftiges Xylol aus, das mit Luft ab einer Umgebungstemperatur von 28 Grad ein explosionsfähiges Gemisch bilden kann.

Nach Polizeiangaben verlor ein Gefahrguttransporter kurz vor 18 Uhr - offenbar auf dem Weg von einem Tanklager im Hafengebiet zur Autobahn - bei der Fahrt zwischen von Gernsheim am Rheinufer entlang nach Biebesheim Lösungsmittel. Laut Aussage der Feuerwehr wurde sie alarmiert, weil der Wagen eine Xylol-Spur ähnlich einer Ölspur hinter sich herzog. Die Mainzer Straße wurde daraufhin in beide Richtungen gesperrt. Autofahrer sollten den Bereich großräumig umfahren. Wer jedoch im Stau stand, wurden aus Sicherheitsgründen aufgefordert, seine Lüftungsanlage auszuschalten.

Wie Bürgermeister Peter Burger (CDU) in Abstimmung mit Feuerwehr und Polizei bekannt gab, ist der Gefahrguttransporter derzeit auf der Straße abgestellt, die Bewohner des unmittelbar angrenzenden Gebäudes wurden gebeten, zu ihrer Sicherheit ihr Haus bis auf Weiteres nicht zu betreten.

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Die Feuerwehren Gernsheim und Biebesheim waren am Abend mit bis zu 80 Einsatzkräften damit beschäftigt, das Xylol per Bindemittel aufzunehmen. Burger: "Das ist eigentlich kein großes Problem. Allerdings wird im Moment in Gernsheim Regen erwartet, sodass sich die Arbeiten zu einem Wettlauf mit der Zeit entwickeln. Es soll schließlich vermieden werden, dass Überreste des Giftes in die Kanalisation gespült werden und dann möglicherweise Dämpfe sich auch im Kanalsystem verbreiten."

Nach derzeitigem Kenntnisstand bestehe für die Bevölkerung allerdings keine Gefahr. Die Windrichtung, so Burger weiter, stehe Süd bei Südwest, das bedeute, mögliche Dämpfe würden aus der Stadt und vor allem von der Wohnbebauung weggeweht. Bleibe die latente Gefährdung durch die Explosivität des Lösungsmittels. Zur Ursache des Lecks in dem Tanklaster konnte Burger keine Angaben machen. Es werde aber mit Sicherheit Ermittlungen von Polizei und Staatsanwalt geben, die feststellen sollen, ob die Leckage auf menschliches Versagen zurückzuführen sei oder auf einem technischen Defekt beruhe.