Jetski-Fahrer verunglückt auf dem Rhein bei Gernsheim

Durchaus ein gefährliches Vergnügen ist das Jetskifahren auf dem Rhein in Gernsheim. Archivfoto: Vollformat/Robert Heiler
© Archivfoto: Vollformat/Robert Heiler

Bei den Gernsheimer Nato-Rampen hat sich ein Jetski-Fahrer am Sonntag bei einem Unfall schwer verletzt. Der Mann ging auf dem Rhein über Bord.

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GERNSHEIM. Den ersten Unfall der Saison mit einem Jet-Ski gab es am Sonntagnachmittag südlich von Gernsheim. Im Wassersportgebiet im Bereich der Nato-Rampen in Höhe von Rheinkilometer 459, in dem Jetskifahren auch ausdrücklich erlaubt ist, verunglückte ein Jetskifahrer so schwer, dass er ins Krankenhaus nach Darmstadt gebracht werden musste.

Wegen des Unglücks war bei der Wasserschutzpolizei Gernsheim und bei den Feuerwehren der Rheingemeinden am Sonntagnachmittag Alarm ausgelöst. Doch die Feuerwehren Geinsheim, Stockstadt und Biebesheim, die zum Rheinufer ausrückten, um bei einer eventuellen Personenrettung zu helfen, mussten nicht eingreifen. „Dank der Hilfe eines anderen Jetskifahrers konnte der Verunglückte in Gernsheim ans Ufer gebracht werden“, berichtete Andreas Rieger von der Hessischen Bereitschaftspolizei. „Der Fahrer und der Jetski wurden an das rechtsrheinische Ufer gebracht und dort von Ersthelfern versorgt, bis Rettungskräfte und Notarzt die weitere Versorgung übernahmen. Im Anschluss wurde der Verletzte in ein Darmstädter Krankenhaus gebracht.“

Zeugen berichten von einem Fahrfehler

Während von offizieller Seite von einer ungeklärten Ursache gesprochen wird, berichteten Zeugen, dass der Fahrer des Jetskis einen Fahrfehler gemacht haben soll. Eine Welle soll er unterschätzt und diese mit zu hoher Geschwindigkeit genommen haben. Dabei sei er aus dem Sitz gehoben worden und mit dem Brustkorb auf den Lenker geprallt und von dort ins Wasser gefallen.

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„Wenn das sich so zugetragen hat, dann ist das ein typischer Anfängerfehler“, erläutert Peter Kindermann vom Weiterstädter Jet-Ski-Verleih Rent-a-Jetski. „Erfahrene Fahrer wissen, dass von der Schifffahrt immer Wellen kommen, teilweise kommen die erst 50 Meter nachdem das Schiff vorbei ist im Uferbereich an. Die sieht man mitunter schlecht oder unterschätzt sie.“

Aufprall auf die Wasseroberfläche sei nicht zu unterschätzen

Nicht ausschließen kann diesen Hergang Andreas Rieger von der Bereitschaftspolizei. „So ein Jetski kann bis zu 100 km/h schnell werden und in diesem Gebiet ist es ja auch erlaubt, so schnell zu fahren. Wenn man bei hoher Geschwindigkeit runterfällt, dann ist die Wasseroberfläche hart wie Beton“, weiß auch Rieger.

Unklar ist auch wie vertraut der Fahrer mit dem Revier war, denn Zeugenaussagen zufolge soll er dort von den Stammbesuchern noch nie gesehen worden sein. „Es gibt leider auch Fahrer, die sich einen Jetski kaufen ohne vorher leihweise dieses Sportgerät kennengelernt zu haben“, sagt Kindermann. Wie auch bei Motorbooten gebe es seit Beginn der Corona-Beschränkungen den Trend, dass sich Menschen den Wassersport als Ventil suchten, wo sie auf Abstand Zeit in der Natur verbringen könnten. „Daher empfehle ich, dass man sich so einen Jetski am besten erst einmal leiht und ausprobiert, am besten unter Anleitung. Wenn jemand keinen Führerschein hat, dann verleihe ich den Jetski nur nach einer genauen Einweisung und wenn ich hinten draufsitze“, so Kindermann weiter.

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Denn mitnichten sei ein Jetski nur ein netter Zeitvertreib, sondern mitunter dessen Geschwindigkeit schwer zu kontrollieren. „Wir haben viele Kunden, die froh waren, bei uns erst eine Einweisung bekommen zu haben, dann zu leihen und es ausprobieren zu können. Denn wir haben hier auf dem Rhein ja auch Naturschutzgebiete, Sandbänke und weitere Gefahren, die Führerscheinneulinge meist nur aus der Theorie kennen. Daher lieber langsam anfangen und herantasten, dann hat man Spaß“, so Peter Kindermann.