Worfelder Weihnachtsmarkt kommt bei allen Generationen an
WORFELDEN - „War cool“, rief ein dreijähriger Knirps seinem Opa fröhlich beim Abstieg von Heinz Deussers Planwagen zu, den die beiden Haflinger Amira und Angie am Samstagnachmittag durch den Ort zogen. Beim Worfelder Weihnachtsmarkt kamen die jungen Besucher voll auf ihre Kosten, denn sie durften nicht nur Kutsche fahren, sondern wurden auch vom Nikolaus und seiner himmlischen Helferin im Auftrag eines Stromanbieters mit Tassen und Süßigkeiten beschenkt.
Zudem drehte sich gegenüber dem Historischen Rathaus erstmals ein klitzekleines Karussell, mit dem alle Kinder kostenfrei fahren durften. Möglich wurde dies, weil Standbetreiber, Vereine und Firmen die Kosten übernahmen.
Kerwegesellschaft übernimmt Federführung
Einen Wechsel gab es dieses Jahr im Organisationsteam des Worfelder Weihnachtsmarktes. Nach rund 15 Jahren zogen sich die Initiatorin Nadine Anthes und ihre Vereinsfreunde der Dancing Maniacs zurück, die Kerwegesellschaft übernahm. Die Kerweborsch sind schon seit einigen Jahren mit einem eigenen Stand vertreten und hatten nach Auskunft von Fabian Schecker mit 18 Helfern genug Personal, um die Aufgabe stemmen zu können.
Schon am Nachmittag war auf der Flaniermeile, der Pfarrgasse, das Durchkommen schwierig, weil die Besucher es sichtlich genossen, stehen zu bleiben, um mit Freunden und Bekannten zu plaudern. Die Stände der Vereine der Angelsportler, der Gartenbauer, von TSG und DRK sowie der privaten Gruppe „Worfeller Mädels“, an denen Glühwein und andere Heißgetränke ausgeschenkt wurden, waren allesamt gut frequentiert. „Unsere Äppler-Feuerzangenbowle läuft richtig gut“, freute sich OGV-Vorsitzender Michael Wagner und berichtete, dass am Vormittag beim Aufbau eine Windböe das Zelt beschädigt habe. Darüber hinaus boten die Kita „Im Baumgarten“ und der Naturkindergarten „Die Waldeulen“ von Eltern gebastelte Stelen, Betonwindlichter oder selbstgekochte Marmelade an, um mit dem Erlös Projekte wie ein Hühnerhaus oder die Anlage des Außengeländes zu unterstützen.
Auch zwei Privatinitiativen waren mit Ständen vertreten, um die Erlöse zu spenden. Der Verein Herzmensch bot selbstgekochte Marmelade und gestrickte Mützen und Schals an, die teils vom Büttelborner Projekt „Elfen helfen“ überlassen wurden. Gezielt soll damit einer Worfelder Familie geholfen werden, deren Tochter am Angelman-Syndrom leidet. Die andere Gruppe, die sich spontan den Namen „Waffel-Heinz“ gab, war vollauf mit der Waffelherstellung beschäftigt. 180 Eier, spendiert vom Hofladen Massing, sechs Kilogramm Butter und neun Kilogramm Mehl verarbeitete Heinz Körner vormittags innerhalb von vier Stunden zu Waffelteig. Wie Melanie Schütz berichtete, hat die Gruppe letztes Jahr rund 500 Euro gespendet, und auch der diesjährige Erlös soll einem sozialen Zweck zukommen.
Über mangelnde Besucherresonanz konnten auch der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) und die Ortsteilbücherei im Historischen Rathaus nicht klagen. Der HGV unterhielt mit Filmen über lokale Ereignisse wie den Kreisfeuerwehrtag 1968 in Worfelden oder die 750-Jahr-Feier 1975, und in der Bücherei herrschte teilweise richtig großes Gedränge wegen einer Tombola, wobei aussortierte Bücher für Kinder und Erwachsene und Leserspenden die Besitzer wechselten. Mit dem Erlös sollen nach Auskunft des Büchereiteams neue Bücher angeschafft werden.