Seniorenzentrum Worfelden wird Anfang 2022 in Betrieb gehen
Das 17 Millionen Euro teure Seniorenzentrum am Heißgraben in Worfelden nimmt erste Konturen an. 60 Anfragen liegen schon vor.
Von Marc Schüler
Das Kellergeschoss des künftigen, 17 Millionen Euro teuren Worfelder Seniorenzentrums am Heißgraben nimmt Gestalt an.
(Foto: Vollformat/Marc Schüler)
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WORFELDEN - Im Plan liegen die Bauarbeiten für das neue Seniorenzentrum am Heißgraben. Das erfuhr Büttelborns Bürgermeister Marcus Merkel (SPD) bei einem Baustellenbesuch. Jens Nagel vom schwedischen Investor Hemsö, Architekt Gerhard Thiele und die Betreiber Bernd Lühder und Martina Lühder-Wagner berichteten dabei über den Fortschritt bei dem 17-Millionen-Euro-Projekt, das Anfang 2022 eröffnet werden soll.
Mit der Erfahrung von rund 400 Objekten weltweit ist Investor Hemsö in das Projekt eingestiegen. In 50 Pflegeheime in Deutschland hat Hemsö investiert, 15 davon in der Rhein-Main-Region. „Wir gehören dem schwedischen Staat und investieren daher in soziale Infrastruktur. Unsere Investitionen sind daher bewusst immer langfristig ausgelegt“, erklärte Jens Nagel die Motivation des Investors.
Mit Martina Lühder-Wagner und Bernd Lühder von der Altenheim Viktoria GmbH haben die Investoren Partner zur Verwirklichung des Projekts gefunden, die schon über viel Erfahrung im Betrieb von Seniorenheimen haben und lokal stark verwurzelt sind. „Hier sollen 94 vollstationäre Plätze entstehen, darunter 82 Einzelzimmer und sechs Doppelzimmer. Acht Hausgemeinschaften mit jeweils 9 bis 15 Plätzen sollen dabei in der vollstationären Pflege entstehen, zudem 15 Plätze in der Tagespflege und 34 Wohnungen im betreuten Wohnen“, erläuterte Bernd Lühder. Damit soll das neue Zentrum einen einzigartigen Charakter erhalten. Dafür sollen drei individuelle Gebäude entstehen. Den künftigen Bewohnern soll so die Möglichkeit gegeben werden, langfristig in der Einrichtung heimisch zu werden.
ARZT GESUCHT
Die geplante Physiotherapeutenpraxis soll nach den Worten von Betreiber Bernd Lühder bereits an eine Interessentin vergeben sein. Gesucht wird aber noch ein Arzt, der Interesse hat, sich im Gebäudekomplex mit einer Praxis anzusiedeln. „Ein Allgemeinmediziner oder Internist im Haus wäre für uns ideal“, so Lühder. (arc)
„Als erstes bauen wir das Seniorenzentrum, das beim Innenausbau besonders eingerichtet werden soll“, schilderte Architekt Gerhard Thiele. „Darum haben wir dieses Gebäude als erstes begonnen zu bauen. Anschließend beginnen wir im Abstand von vier bis sechs Wochen die Gebäude der Tagespflege und des betreuten Wohnens zu bauen.“ Ein zentraler Treffpunkt soll das Café sein, das sowohl für die Bewohner als auch die Öffentlichkeit gedacht ist.
Für das betreute Wohnen liegen schon mehr als 60 Anfragen vor, erläuterte Jens Nagel. „Wir wollen die Wohnungen aber nicht so langfristig vergeben, sondern erst gemäß dem aktuellen Bedarf zeitnäher an der Eröffnung.“ Weiterhin sollen eine Physiotherapie-Praxis und möglicherweise eine Arztpraxis in den Gebäuden angesiedelt werden.
16 Monate soll die Bauzeit betragen, wobei Architekt Gerhard Thiele allerdings mögliche Verzögerungen wegen Corona nicht einkalkuliert hat. Derzeit gebe es allerdings keine Probleme. „Wir hatten einen Partner, der mit kroatischen Arbeitern gearbeitet hat“, ergänzte Bauleiter Michael Weil. Diese seien nach sechs Monaten in Deutschland zum Besuch ihrer Familien nach Hause gefahren und hätten damit in Kauf genommen, nicht mehr nach Deutschland zurückkehren zu können. Dass alle Vorschriften, auch die Corona-Vorgaben, eingehalten werden, dafür sorge bereits die Berufsgenossenschaft Bau und das Regierungspräsidium Darmstadt, die die Baustelle regelmäßig kontrollierten.
Erfreut zeigte sich Marcus Merkel, dass es dank der Verhandlungen seines Vorgängers Andreas Rotzinger (CDU) und von ihm gelungen ist, den alten Baumbestand und den Spielplatz in das Konzept zu integrieren. Bei der Energieversorgung ist ein Mix aus erneuerbaren Energien inklusive Fotovoltaik und Blockheizkraftwerk geplant. „Nur Geothermie haben wir bisher ausgeschlossen aufgrund der Bodeneigenschaften“, erklärte Thiele.