WORFELDEN - Das auf dem Heißgrabenareal geplante Seniorenheim war Hauptthema der Bürgerinformationsveranstaltung, zu der Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU) am Montagabend ins Bürgerhaus eingeladen hatte. Der Bebauungsplan musste nach Einwänden des Regierungspräsidiums nochmals offen gelegt werden, werde aber voraussichtlich im Februar 2018 rechtsgültig beschlossen.
Der Rathauschef sagte, nach Besuchen mehrerer Senioreneinrichtungen habe sich herauskristallisiert, dass eine vollstationäre Einrichtung, wie Bernd Lühder, Betreiber der beiden Seniorenheime in Worfelden und Klein-Gerau sie plane, sich ohne Synergieeffekte in Form von altersgerechtem Wohnen und Tag- und Nachtpflege nicht wirtschaftlich betreiben lasse.
Bei der ersten Vorstellung seines Projekts vor gut einem Jahr habe Lühder nur die vollstationäre Einrichtung für überwiegend demenziell Erkrankte mit etwa 80 Plätzen in sechs Wohngruppen zu jeweils zwölf Personen geplant, da sich um Januar 2018 geltenden neuen Heimgesetz am jetzigen Standort „In den Rödern“ nicht mehr rentierten. Ab dann seien bis Ende 2024 keine Doppel- und Mehrbettzimmer mehr erlaubt, erklärte Lühder. Das neue Gesetz zwinge ihn dazu, ein Pflege- arrangement zu gestalten, denn von gesetzlicher Seite gelte der Grundsatz ambulant vor stationär.
Der Altenheimbetreiber plant daher zusätzlich zur stationären Einrichtung etwa 30 bis 35 betreute, behindertengerechte Wohnungen, kombiniert bei Bedarf mit hauswirtschaftlichen Hilfen. Darüber hinaus ist eine Tag-/Nachtpflege mit 15 bis 20 Plätzen vorgesehen. „Wir haben dann alle Pflegegrade einschließlich einer Kurzzeitpflege und eines ambulanten Pflegedienstes bis hin zur palliativen Versorgung auf einem Areal, betonte Lühder. Das Seniorenheim in Klein-Gerau will Bernd Lühder in betreutes Wohnen umwidmen.
Bericht zum Nachtragshaushalt
„Was können wir uns noch erlauben?“, fragte Andreas Rotzinger zudem mit Blick auf den noch zu verabschiedenden Nachtragshaushalt. Die Hessische Gemeindeordnung fordere aufgrund der Schuldenbremse einen ausgeglichenen Haushalt. Früher habe ein defizitäres Ergebnis keine Konsequenzen gehabt, heute gebe es dafür keine Genehmigung mehr, und Ausgaben dürften nicht getätigt werden.
Es gehe um die vernünftige Verteilung der vorhandenen Ressourcen, so der Bürgermeister. „Ich hoffe, dass wir diesen Prozess gut hinbekommen. Die Kommunalpolitiker werden um die beste Lösung ringen.“