Pfarrerin Ellen Simon verteilt Samen für einen Bioblumen-Mix und im Kirchgarten hängt jetzt ein Insektenhotel.
KLEIN-GERAU. „Gutes Aussäen ist alles“, war auf den kleinen Tütchen mit den orangefarbenen Aufklebern zu lesen, die Pfarrerin Ellen Simon und Karl-Walter Wunderlich von der evangelischen Kirchengemeinde am Donnerstag vor dem Klein-Gerauer Lebensmittelmarkt verteilten. Der Inhalt, Samen eines „Bio-Blumenmixes“, könnte im kommenden Sommer dazu beitragen, dass die Gärten des Ortes in bunter Blütenpracht erstrahlen.
Das Umweltteam der Kirchengemeinde schloss sich mit der Aktion dem fünften hessischen Tag der Nachhaltigkeit an, der unter dem Motto steht „So wollen wir leben.“ Eingebettet ist die Aktion auch in die Bemühungen der Kirchengemeinde, das Nachhaltigkeitszertifikat „Grüner Hahn“ der Evangelischen Kirche Hessen Nassau zu erwerben. An jeweils zwei Stunden am Vor- und Nachmittag verteilten Simon und Wunderlich die Samentüten samt Informationsbroschüre, wobei etliche der Marktkunden diese nur kommentarlos einsteckten.
Pfarrerin verteilt Samen für „Bio-Blumenmix“
Andere hingegen zeigten sich gleich interessiert und berichteten vom eigenen Engagement für die Natur. Eine Frau habe ihm gesagt, sie lege wegen der anhaltenden Trockenheit für die Wildtiere Fallobst im Wald ab. Ein junger Mann nahm das Tütchen entgegen und meinte, er habe zwar keinen grünen Daumen, werde es aber an seine Eltern weiterreichen.
Am Nachmittag traf sich das Umweltteam zum Anbringen eines Insektenhotels im Kirchgarten. Die Unterschlupfmöglichkeit für Hummeln, Florfliegen, Ohrwürmer oder Falter brachte Harald Lutz, Vorsitzender des Nabu-Ortsvereins Worfelden, als Spende mit. In ihrer neuen Werkstatt im Hof der Alten Schule in Worfelden haben die Nabu-Mitglieder schon mehrere Insektenhotels gebaut. Eines davon wurde unlängst am Naturkindergarten aufgehängt. Aufgrund des guten Erfolges sind noch weitere in Arbeit“, teilte Harald Lutz mit. Allerdings mochte er das mit Schilf, Bambus, Tannenzapfen, Gehölz, Stroh und einem Ziegelstein gefüllte Insektenhotel nicht im Freien aufhängen, da die Insekten es gewohnt seien, an Hauswänden Unterschlupf zu finden und nicht mögen, wenn sich ihr „Hotel“ im Wind bewegt.
Und so musste Hausmeister Friedrich Siegmayer einspringen, Leiter und Bohrmaschine holen und das Insektenhotel kurzerhand an der Wand der Pergola befestigen.
Von Marvi Mensch