Büttelborn: Landwirte stellen Fläche als Blühstreifen zur Verfügung
15 Landwirte aus der Großgemeinde haben sich bislang zusammengeschlossen und nun 16 Hektar Fläche für Blühstreifen ausgewiesen. Dort finden Insekten einen neuen Lebensraum.
Von Marc Schüler
Umwelt-Ausschussvorsitzender Peter Best (links) und Landwirt Karlheinz Luley kümmern sich um das Blühstreifen-Projekt in Büttelborn.
(Foto: Vollformat/Marc Schüler)
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BÜTTELBORN - Das Projekt „Blühstreifen–Vernetzung–Artenvielfalt in der Gemarkung Büttelborn“ nimmt Formen an. Der Vorsitzende des Ausschuss Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Forsten, Peter Best (GLB), die Fachdienstleiterin Umwelt und Energie der Gemeinde, Wienke Plate, und Landwirt und Gemeindevertreter Karlheinz Luley (CDU) haben bereits erste Erfolge erzielt.
15 Landwirte aus der Großgemeinde haben sich bislang zusammengeschlossen und nun 16 Hektar, also 160 000 Quadratmeter, Fläche für Blühstreifen ausgewiesen, 12 alleine im Ortsteil Büttelborn. Mit seiner Saatmaschine hat Karlheinz Luley die Blütenmischungen auf den ausgewiesenen Flächen verteilt. Zum Einsatz kamen eine einjährige Blumenmischung aus Buchweizen, Lein, Steinklee, Bienenweide und Gelbsenf oder die Mischung „Viethöchheimer Bienenweide“. Diese enthält rund 40 Nektar bildende Kräuterarten, ist für alle nicht-extremen Böden geeignet und auf etwa fünf Jahre ausgelegt.
„Wir haben immer wieder auf verschiedenen landwirtschaftlichen Nutzflächen Ecken, die wir nur schlecht bewirtschaften können. Diese Flächen können wir aber als Blühstreifen zur Verfügung stellen. Dabei gibt es die Möglichkeit, eine ungenutzte Fläche für ein Jahr zur Verfügung zu stellen oder für mehrere Jahre“, ergänzt Landwirt Luley. Auf diesen Flächen finden Insekten wie Bienen oder Hummeln neue Lebensräume. Denn die werden aufgrund der Versiegelung von Flächen zum Beispiel in Neubau- und Gewerbegebieten sowie dem Wegfall vieler blühender Flächen auf privaten Grundstücken immer weniger.
„Wir wollen nun zusehen, dass wir die einzelnen Blühstreifen durch den Fachdienst Umwelt und Energie kartieren lassen und wollen uns dafür einsetzen, dass auch die Gemeinde Büttelborn ihre Flächen für dieses Projekt zur Verfügung stellt. Das wäre eigentlich für ein Projekt wie dieses ein Muss“, erklärt Best weiter. „Wenn die Blühstreifen miteinander vernetzt werden, dann ist ein langfristiger Effekt in der Erholung der Artenvielfalt möglich.“ Das Projekt könne nur gemeinsam auf den Weg gebracht werden, so Best. „Dazu müssen Landwirtschaft, Naturschützer und Jäger an einen Tisch gebracht werden und ein Weg festgelegt werden“, erklärte er.
Best lobte, dass die Gemeinde, im Speziellen Bau- und Umweltamt, die Verantwortlichen bereits bei der Anschaffung der Saatmischungen finanziell unterstützt habe. Hilfe hätte dieses Projekt auch von der Unteren Naturschutzbehörde erfahren, jedoch hätten die Formalien die Chancen auf eine zeitnahe Aussaat in diesem Frühjahr vermindert. Deshalb hatten sich Peter Best und Karlheinz Luley entschlossen, selbst tätig zu werden und die Behörde erst bei zukünftigen Aussaaten mit mehr Vorlaufzeit zu beteiligen. „Diese Antragsschiene soll aber in den kommenden Jahren immer genutzt werden“, so Best.