Brand auf Büttelborner Deponie rasch unter Kontrolle

Auf der Büttelborner Mülldeponie brennt es am Montagabend. Foto: Simon Rauh

Beim Feuer auf der Mülldeponie in Büttelborn standen am Montagabend 250 Tonnen Müll in Flammen. Mittlerweile gibt es erste Erkenntnisse zur möglichen Brandursache.

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BÜTTELBORN. Das Feuer, das am Montagabend auf der Büttelborner Mülldeponie ausgebrochen ist, wurde vermutlich durch Selbstentzündung von Hausmüll ausgelöst, der auf dem Deponieberg zwischengelagert wird. Nach Angaben eines Polizeisprechers haben sich bei ersten Ermittlungen keine Hinweise auf eine Straftat ergeben. Aussagen zur genauen Brandursache ließen sich gegenwärtig allerdings nicht treffen.

Ein Zeuge hatte am Montag kurz nach 21.15 Uhr Rauch und Brandgeruch auf dem an der Bundesstraße 42 nach Weiterstadt gelegenen Deponieberg gemeldet. Zudem stieg eine mehrere Hundert Meter hohe, rabenschwarze Rauchsäule in den Abendhimmel auf, die kilometerweit zu sehen war. Auch Flammen schlugen hoch, der Brandgeruch war bis nach Groß-Gerau zu riechen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden über eine Rundfunkwarnmeldung die Anwohner der Gemeinde Büttelborn und der Stadt Groß-Gerau gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Einsatzkräfte vor Ort auf der Büttelborner Deponie.  Foto: Ingo Gilbert
Einsatzkräfte vor Ort auf der Büttelborner Deponie. (© Ingo Gilbert)
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Die Feuerwehren aus allen drei Büttelborner Ortsteilen und ihre Kollegen aus der Kreisstadt Groß-Gerau eilten zur Deponie, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Gegen 22 Uhr war dies so weit gelungen, dass es nur noch qualmte. „Das hat alles super geklappt“, sagt Büttelborns Wehrführer Alexander Schüßler. Seit einem Jahr offiziell im Amt, war es für ihn der erste Einsatz, bei dem er die Leitung innehatte. Die Feuerwehrleute riegelten den in Flammen stehenden, etwa 200 Quadratmeter großen Bereich ab, damit sich das Feuer nicht ausbreiten konnte. Zudem bauten sie die Wasserversorgung auf, ehe es an den Löschangriff ging.

Gegen 23 Uhr gab es dann kein offenes Feuer mehr. Die Einsatzkräfte zogen den Müll anschließend auseinander und bewässerten ihn, damit sich keine Glutnester mehr entzündeten. „Wir hatten den großen Vorteil, dass es relativ windstill war.“

Keine Gefährdung der Bevölkerung

Neben der Feuerwehr rückten auch das Rote Kreuz und die Polizei aus. Kreisbrandinspektor Fred Schmidt sprach von knapp 100 Kräften, die im Einsatz waren. Aus Trebur wurde das Messfahrzeug angefordert. Die Messungen mit feuerwehreigenem Material hätten keine Hinweise auf eine Gefährdung der Bevölkerung ergeben. Während des Einsatzes klagte ein Feuerwehrmann über Kreislaufbeschwerden. Nach Angaben der Polizei wurde er vorsorglich in eine Klinik gebracht.

Auf dem Gelände des Büttelborner Wertstoffhofs brennt es am Montagabend.  Foto: Simon Rauh
Auf dem Gelände des Büttelborner Wertstoffhofs brennt es am Montagabend. (© Simon Rauh)
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Vor Ort waren auch mehrere Mitarbeiter des Deponiebetreibers, der Abfall-Wirtschafts-Service GmbH (AWS). Gegen 4 Uhr in der Nacht übernahmen sie die weiteren Nachlöscharbeiten, die Feuerwehren zogen ab. Die AWS verfügt über ein eigenes Löschfahrzeug und vorinstallierte Pumpen. Die Feuerwehr ließ Schläuche da sowie einen sogenannten Monitor – einen stationären Wasserwerfer, der pro Minute bis zu 1200 Liter Wasser abgibt. Damit wurde ein Wiederaufflammen in der Nacht verhindert.

Selbstentzündung des Abfalls?

AWS-Geschäftsführer Stefan Metzger ging gegenüber dieser Zeitung von einer Selbstentzündung des Abfalls aus. Auslöser könnten ein Akku oder eine Batterie oder auch eine Spraydose gewesen sein, die sich tagsüber aufgeheizt habe. Schaden sei nicht entstanden. „Es war Hausmüll, der gebrannt hat.“ Maschinen seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Die AWS habe der Feuerwehr auch Löschmittel, die dem Wasser beigemischt werden, zur Verfügung gestellt. „Davon haben wir einen Vorrat.“

Metzger sprach von etwa 250 Tonnen Abfall, die gebrannt hätten. Dies sei nicht allzu viel, entspreche etwa zehn Lkw-Ladungen. Auch die Fläche sei relativ klein gewesen. „Das sah zwar spektakulär aus, aber wir haben Glück gehabt.“ Den bis dato letzten größeren Deponiebrand gab es im Juli 2018.