Vor zehn Jahren ist von Maral Reisz das Institut Kind und Sprache in Bischofsheim gegründet worden. Das Credo lautet: frühstmögliche Förderung.
BISCHOFSHEIM - (red). Maral Reisz‘ Herz schlägt für Kinder. Besonders für solche mit sprachlichen oder entwicklungsbedingten Beeinträchtigungen. Als studierte Sprachheillehrerin und Sonderpädagogin gründete sie in Bischofsheim vor zehn Jahren das Institut Kind und Sprache (IKUS). „Wenn Kinder nicht richtig sprechen können, werden sie häufig ausgegrenzt, verstehen Worte nicht gut, lernen langsamer. Da kommt oft eines zum anderen“, beschreibt sie die schwierige Situation ihrer kleinen Klienten. Ihr Credo: frühestmögliche Förderung unter Einbeziehung aller Personen, die mit dem Kind zu tun haben.
Inklusive Bildung als Herausforderung
Bereits in den Jahren vor der Institutsgründung im Jahr 2008 knüpfte sie zahlreiche Kontakte, baute zum Beispiel das „Hochheimer Netzwerk Kind und Sprache“ auf und leitete dies von 2005 bis 2008 ehrenamtlich. Dabei fiel auf, dass auch Erzieher und Lehrer im pädagogischen Alltag Nöte haben, mit denen sie meist allein gelassen werden. Inklusive Bildung in Regelschulen erscheint als Herausforderung pur. Genau da setzt IKUS mit Fortbildungen an, um gezielt Kompetenzen zu stärken und praxisnah Abhilfe, etwa bei Förder-Engpässen, zu schaffen. Dass diese zweigleisige Strategie Sinn ergibt, bewies nicht zuletzt die Feier zum zehnjährigen Bestehen, die das Institut beging. Mit dabei: geladene Gäste aus Bildungs- und sozialen Einrichtungen sowie Ärzte und Therapeuten.
Rund 60 Kinder hat Maral Reisz in den vergangenen zehn Jahren zusätzlich zur eigenen schulischen Tätigkeit gefördert, bis zu 60 Fortbildungen gegeben für rund 600 Teilnehmer. „Manches Mal laden mich Kindergärten, Kirchengemeinden, Grundschulen oder Beratungs- und Förderzentren anlässlich von Pädagogischen Tagen zu Inhouse-Seminaren ein. Das nehme ich natürlich gerne an“, verriet sie.
Im Jahr 2013 kam zusätzlich zum Institut noch der hauseigene Verlag VKUS hinzu, in dem bisher ein Buch („Sonderpädadogische Förderung inklusiv“) mit konkreten Vorlagen für die tägliche inklusive Schulpraxis sowie einem Spracheingangsscreening und Entwicklungsbögen veröffentlicht wurde.