Eine Tonne Drogen: Bande aus Rhein-Main-Gebiet hochgenommen

aus Blaulicht

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Die sichergestellten Drogen.
© Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen

Eine Ermittlergruppe aus Hessen hat in einer Lagerhalle in Bischofsheim eine große Menge Haschisch und Marihuana entdeckt. Die Drogen waren in Obstkisten versteckt.

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Wiesbaden / Bischofsheim. Hessischen Fahndern ist Ende vergangener Woche ein größerer Schlag gegen die Drogenkriminalität gelungen. Wie die Staatsanwaltschaft Wiesbaden, das Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) und das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main (ZFA) gemeinsam mitteilten, haben Ermittler in einer Lagerhalle in Bischofsheim rund 320 Kilogramm Haschisch und knapp 540 Kilogramm Marihuana sichergestellt. Ein Großteil der Drogen war unter Paletten voller Zitronen versteckt.

Mehrere Personen festgenommen

Drei Beschuldigte im Alter von 27, 43 und 59 Jahren wurden beim Entladen eines Lkw-Auflegers festgenommen. Im Fahrzeug befanden sich 24 Paletten voller Zitronen. Beim Durchsuchen der Paletten fanden die Ermittler rund 300 Kilogramm Haschisch und rund 140 Kilogramm Marihuana. Bei der anschließenden Durchsuchung der Lagerhalle konnten nochmals rund 15 Kilogramm Marihuana und ein Blaulicht sichergestellt werden. In einem in der Halle abgestellten Kleintransporter lagerten zudem 250 Kilogramm Marihuana in Umzugskartons.

In den angrenzenden Büroräumen der Lagerhalle wurden in Taschen und Umzugskartons nochmals über 130 Kilogramm Marihuana und 20 Kilogramm Haschisch aufgefunden. Die Ermittler beschlagnahmten zudem einen hochwertigen Audi A8, der dem Firmeninhaber gehörte. In einem Leasing-Fahrzeug der mutmaßlichen Drogendealer konnte zudem die Kutte eines Motorrad- und Rockerclubs aufgefunden werden. Insgesamt wurden bei den Tätern rund eine Tonne Drogen sichergestellt, davon der Großteil in Bischofsheim. Entsprechend benötigten die Ermittler gleich mehrere Fahrzeuge zum Abtransport.

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Kistenweise Zitronen werden durchsucht.
Kistenweise Zitronen werden durchsucht.
© Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen
Unter Zitronen finden die Ermittlerinnen und Ermittler Drogen.
Unter Zitronen finden die Ermittlerinnen und Ermittler Drogen.
© Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen

Ein weiterer Verdächtiger, der sich kurz vor dem Polizeieinsatz auf dem Gelände der Lagerhalle in Bischofsheim aufgehalten hatte, konnte im Nachgang ausfindig gemacht werden. Bei einer Wohnungsdurchsuchung stellten die Beamten gefälschte Ausweise und Führerscheine sicher. Der 28-Jährige wurde nach Angaben der Ermittler allerdings nicht festgenommen.

Drogenpakete auf dem Weg nach Wiesbaden

Zum Hintergrund der Aktion teilt die Staatsanwaltschaft mit: Bereits Ende Juni wurden zwei große und mit Frischhaltefolie umwickelte Holzkisten an eine Firmenadresse in Wiesbaden geliefert. Dass sich in den beiden Kisten insgesamt rund 70 Kilogramm Marihuana befanden, war den Ermittlern zu diesem Zeitpunkt wohl längst bekannt.

Mitarbeiter der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen (GER Hessen) des HLKA und des ZFA hatten von ihren Kollegen aus Stuttgart einen Hinweis bekommen, dass dort in einer ortsansässigen Spedition eine gelagerte Sendung sichergestellt wurde. Darin befanden sich rund 30 Kilogramm Marihuana. Laut Landeskriminalamt sollte das Paket mittels des Speditionsunternehmens an eine Firmenanschrift in Wiesbaden geliefert werden. Zudem erlangten die Ermittler Informationen über ein weiteres Paket mit derselben Lieferadresse, in dem sich 40 Kilogramm Marihuana befanden. Wenige Tage später konnten Ermittler bei einer Durchsuchung an besagter Firmenanschrift nochmals 30 Kilogramm Marihuana und eine größere Summe Bargeld sicherstellen. Zudem wurden vor Ort zwei Männer festgenommen.

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Die beiden Beschuldigten im Alter von 49 und 57 Jahren wurden dem Haftrichter beim Amtsgericht Wiesbaden vorgeführt und befinden sich aktuell in Untersuchungshaft. Eine weitere mutmaßlich tatbeteiligte Frau im Alter von 25 Jahren wurde nach ihrer Festnahme gegen Auflagen wieder entlassen.