Container als flotte Universallösung

Hatice Özcimen (links), die Leiterin der neuen Kindertagesstätte „Am Alten Sportplatz“, und die Vorsitzende des Elternbeirats, Tuba Topcu, sind sehr zufrieden mit der kurzfristig in Bischofsheim gebauten Einrichtung. © Ralph Keim

Die Kita „Am Alten Sportplatz“ in Bischofsheim ist in Rekordzeit entstanden.

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BISCHOFSHEIM. Bereits seit zwei Monaten ist die neue Kindertagesstätte „Am Alten Sportplatz“ in Betrieb. Leiterin Hatice Özcimen und ihre Kolleginnen betreuen knapp 20 Jungen und Mädchen, darunter ein sogenanntes Integrationskind. Am Wochenende hatte die Bevölkerung die Gelegenheit, sich ein Bild von der in Containerbauweise errichteten Einrichtung zu machen. Und mehr als einmal war ein anerkennendes „Da wär man gerne noch einmal Kind“ zu hören. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich auch die Vorsitzende des Elternbeirats, Tuba Topcu.

Bischofsheims Bürgermeister Ingo Kalweit (CDU) begrüßte an diesem Vormittag unter anderem auch die in Bischofsheim wohnende CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Bächle-Scholz und Landrat Thomas Will (SPD) sowie zahlreiche Gemeindevertreter. „In nur zwei Monaten nach dem ersten Spatenstich war der Bau samt Inneneinrichtung fertig und die Betreuung der ersten Kinder startete“, erinnerte der Rathauschef.

Bis zu 100 Jungen und Mädchen im Alter von drei bis sechs Jahren können in vier Gruppen in der neuen zweigeschossigen Kita betreut werden. „Somit verfügt die Gemeinde Bischofsheim jetzt über insgesamt sieben Kindertagesstätten.“

Eigentümerin des Kitagebäudes ist eine auf Containermodule spezialisierte Firma aus Langenlonsheim in der gleichnamigen rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde. „Die Gemeinde zahlt an dieses Unternehmen Miete“, informierte der Bürgermeister am Rande des Tages der offenen Tür. Die neue Kita selbst zu finanzieren, sei die Kommune mangels eines entsprechend im Haushalt ausgewiesenen Etats nicht in der Lage gewesen.

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Denn mit der neuen Kita musste es schnell gehen. Im vergangenen Sommer wurde nämlich bekannt, dass in Bischofsheim im anstehenden Kitajahr 100 Betreuungsplätze fehlen würden. Auf jeden Fall fünf Jahre soll die nahe dem Jugendhaus stehende Kita Bestand haben, bis in Bischofsheim zwei weitere Kindertagesstätten gebaut wurden. „Und wir brauchen diese weiteren Einrichtungen“, bekräftigte Kalweit angesichts der auch in Bischofsheim erfreulicherweise in den vergangenen Jahren stetig gestiegenen Geburtenzahlen, einhergehend mit Zuzügen junger Familien. Daher sei es durchaus vorstellbar, dass die Container-Kita über die anvisierten fünf Jahre hinaus Bestand haben könnte. Aber zunächst steht noch die Gestaltung des Außenbereichs an.

Eine weitere Herausforderung ist die erfolgreiche Suche nach Erzieherinnen und Erziehern. Und dazu will die Kommune neue Wege gehen: Ein Videoclip soll Lust darauf machen, bei der Gemeinde Bischofsheim anzuheuern. Die Idee dazu war Bürgermeister Kalweit gekommen, als er in einem Mainzer Kino auf den Hauptfilm wartete. „Da lief ein solcher Videofilm, mit dem die Stadt Mainz um neue Erzieherinnen und Erzieher warb“, erzählte der Rathauschef.

Diese Idee blieb haften. Er habe sie sogar über die Kreisverwaltung kommuniziert, sei damit aber auf wenig Interesse gestoßen, berichtete Kalweit. „Also machen wir das jetzt nur für Bischofsheim.“ Dazu habe sich bereits eine entsprechend versierte Künstlerin gefunden. Auch die notwendigen Kinder seien verpflichtet worden. Im neuen Jahr sollen die Dreharbeiten beginnen. Der fertige Clip soll dann über die einschlägigen sozialen Netzwerke verbreitet werden.