BIEBESHEIM - Über die Erdölförderung im Ried informierte Guido Vero von der Firma Rhein Petroleum im Bauausschuss. Das Heidelberger Unternehmen betreibt seit März 2016 bei Goddelau den Förderplatz „Schwarzbach 1“. Eine Ergiebigkeitsprüfung habe ergeben, dass die Erdölförderung dort wirtschaftlich sei. Deshalb habe man beim Bergamt eine dauerhafte Förderbewilligung beantragt – zunächst für 24 Jahre. Falls sich anschließend herausstelle, dass die Erdöllagerstätte immer noch nicht erschöpft sei, könne die Erlaubnis verlängert werden.
Die Anlage „Schwarzbach 1“ ist Teil eines rund acht Quadratkilometer großen Bewilligungsfelds, das zum einstigen Ölfeld Stockstadt-Kühkopf in den Pechelbronner Schichten des Oberrheingrabens gehört. Da eine kleine Ecke des Areals auf Biebesheimer Gemarkung liege, werde die Gemeinde im Genehmigungsverfahren um Stellungnahme gebeten, so Vero. Wenn die Förderbewilligung für „Schwarzbach 1“ erteilt sei, wolle Rhein Petroleum einen Bürgerinformationstag an der Anlage veranstalten.
Perspektivisch könne Rhein Petroleum anbieten, ausgeförderte oder unergiebige Bohrstellen geothermisch zu nutzen. Bei Probebohrungen seien in der Tiefe Temperaturen von bis zu 140 Grad gemessen worden. Statt ausgediente Bohrlöcher zu verschließen, könne die Erdwärme genutzt werden, falls es Abnehmer dafür gebe. Dabei handele es sich nicht um risikobehaftete Tiefen-Geothermie, sondern um den Einsatz von Erdwärmesonden, wie sie auch beim Hausbau verwendet würden. Denkbare Kunden wären Floristen, die Gewächshäuser beheizen, und landwirtschaftliche Betriebe.
Auf Nachfrage von Albert Lautenschläger (Grüne) erklärte Vero, eine weitere Förderstelle sei derzeit nicht geplant. Die bislang gesammelten Daten würden zurzeit aber nochmals ausgewertet. Grundsätzlich hoffe Rhein Petroleum auf weitere ergiebige Stellen.