Der Heimat- und Geschichtsverein Biebesheim lädt zu einem Vortrag mit dem Thema „Ein Kaiser in Europa“ ein.
BIEBESHEIM - (red). Der Heimat- und Geschichtsverein Biebesheim (HGV) lädt ein zu einem Vortrag am Freitag, 4. Februar, um 20 Uhr in der Kulturhalle im Anschluss an die Mitgliederversammlung. „Ein Kaiser in Europa: Der Luxemburger Karl IV.“, lautet das Thema, zu dem Julia Burkhardt, Professorin für Geschichte des Mittelalters an der Ludwig-Maximilians-Universität München, spricht. Die Veranstaltung findet unter der der 2G-Regel (Geimpfte und Genesene) statt, geht aus der Ankündigung des HGV hervor.
Wie kaum ein anderer Kaiser prägte der Luxemburger Karl IV. die Geschichte Europas im Spätmittelalter, schreibt der HGV in seiner Ankündigung. Zwischen 1347 und 1378 lenkte er als römisch-deutscher König, König von Italien und Böhmen sowie später Kaiser die Geschicke Mitteleuropas und übte damit eine zentrale Brückenfunktion zwischen Ost und West aus. Konfrontiert mit den großen Herausforderungen seiner Zeit – so etwa dem Ausbruch der Pest, Spannungen innerhalb der Kirche oder zahlreichen Konflikten – versuchte Karl IV. politisch neue Wege zu gehen: Dafür stehen der Erlass der berühmten Goldenen Bulle 1356 als erste „Verfassung“, neue Formen der Diplomatie und die Förderung von Religion und Kultur bis hin zur Gründung der Karls-Universität in Prag.
Regional interessant ist, dass Karl 1356 dem benachbarten Gernsheim die Stadtrechte verlieh.
Julia Burkhardts Forschungsschwerpunkte sind Kultur- und Politikgeschichte in Mitteleuropa (Deutschland, Polen, Böhmen, Ungarn), die Wirkmacht religiöser Gemeinschaften sowie die Überlieferung und Edition von Exempel-Texten im Mittelalter.