Damon Schmidt (24), Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik bei Evonik in Weiterstadt, hatte 2011 an dem Projekt „Start in den Beruf“ teilgenommen und die...
WEITERSTADT. Damon Schmidt (24), Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik bei Evonik in Weiterstadt, hatte 2011 an dem Projekt „Start in den Beruf“ teilgenommen und die Chance nutzen können, darüber bei Evonik einen Ausbildungs- und dann Arbeitsplatz zu bekommen.
Dabei sah es für den jungen Mann zuvor schwierig aus. Seine Freunde seien alle in einer Ausbildung gewesen, nur er habe nichts gefunden, nachdem er eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation abgebrochen hatte.
Zuvor 180 Bewerbungen ohne Erfolg
„Ich war ein Jahr und drei Monate ausbildungssuchend. In der Zeit habe ich 180 Bewerbungen geschrieben.“ Bis ihn die Arbeitsagentur auf „Start in den Beruf“ aufmerksam machte. Nach einem Vorstellungsgespräch beim Evonik-Kooperationspartner „Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft“ folgten ein Einstellungs- und Leistungstest. Im Februar 2011 kam Damon Schmidt als Nachrücker ins Programm.
„In der Maßnahme habe ich dann gemerkt, dass mir das Technische mehr liegt“, erzählt er. Und dort sei er von einem Ausbilder gefragt worden, ob er sich eine Ausbildung bei Evonik vorstellen könne. „Als der Ausbildungsvertrag kam, merkte ich, dass das der Wendepunkt ist“, sagt Schmidt.
Dann packte ihn der Ehrgeiz, denn er kam sich für einen Auszubildenden zu alt vor. „Ich war 18 Jahre alt und ich wollte gut abschließen, um übernommen zu werden.“ 2014 schloss er als Kammerbester ab. Inzwischen arbeitet er in der Abfüllung von Pharmaprodukten und absolviert bis 2019 eine Weiterbildung zum Industriemeister Chemie. Zuvor war Schmidt in der Plexiglas-Folienkonfektionierung eingesetzt.
Die Chance über „Start in den Beruf“ einen Ausbildungsplatz zu bekommen, können nicht alle Teilnehmer für sich nutzen. Viele brechen ab. In den vergangenen sechs Jahren waren insgesamt 91 junge Menschen in dem Programm. 58 Prozent wurden übernommen, 15 von Evonik, 38 von anderen Unternehmen.
„Wir sehen schon Leute mit Brüchen in ihrer Biografie“, versucht Evonik-Ausbildungsleiter Dr. Theo Fecher die Abbrecherquoten zu erklären. Einige stießen auch an ihre Grenzen, andere hätten wenig elterliche Unterstützung. „Aber da wollen wir in Zukunft besser werden.“ Für 2018 habe man einen Sozialpädagogen für bessere Interventionen eingestellt.