Weiterstädter Logistikzentrum ist ausgebucht

Im Centra5l Park in Weiterstadt lagert beispielsweise die Darmstädter Gesellschaft für Schwerionenforschung vorübergehend Bauteile des FAIR-Beschleunigers ein. Foto: Torsten Boor

Der Weiterstädter Centra5l Park ist nun komplett vermietet. Der Zuliefer-Verkehr macht bisher keine Probleme.

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WEITERSTADT. Das 2016 fertiggestellte Logistikzentrum „Centra5l Park“ im Gewerbegebiet Weiterstadt West ist voll vermietet. Die jüngsten Mieter sind laut des Maklerunternehmens CBRE das Schweizer Logistikunternehmen Panalpina und die GSI aus Darmstadt-Wixhausen. Die ersten Mieter waren und sind die Felderer AG und die Hennig Group. Die Hennig Group ist ein Zulieferer und Hersteller für die Automobilindustrie, die Felderer AG ist Großhändler, Hersteller und Projektlogistiker für Belüftungstechnik.

Und was macht die Forschungseinrichtung GSI in Weiterstadt-West? „Wir lagern da vorübergehend Komponenten unserer FAIR-Beschleunigeranlagen ein“, sagt GSI-Pressereferentin Jutta Leroudier, das Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung werde ja zurzeit um die Großanlage FAIR erweitert. „Wir haben da keinen permanenten Umsatz“, erklärt Jutta Leroudier, dass im Fall der GSI kaum viel hin- und hergefahren werde.

Als das Logistikzentrum angesiedelt wurde, gab es Bedenken, dass der Lieferverkehr die Straßen überlasten könnte. Die Investoren hatten in ihrem Verkehrsgutachten 440 Pkw- und 200 Lkw-Bewegungen pro Tag angekündigt. Auch wenn es dieses Verkehrsaufkommen geben mag, so scheint es das Gewerbegebiet und die Bundesstraße 42 nicht stärker zu belasten, da der Logistikverkehr nicht zu den Hauptverkehrszeiten stattfindet. Die Stadt Weiterstadt nennt das „antizyklisch zum ‚normalen‘ Verkehr im Gewerbegebiet“.

Ob der Verkehr durch das Lager vielleicht doch zugenommen hat, weiß man jedoch nicht. Zwar wird der Verkehr auf den Bundesstraßen gezählt, aber nur alle fünf Jahre und das ist erst 2020 wieder soweit.

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Die Polizei hat auf ECHO-Anfrage auf die Unfälle in den Straßen am Logistikzentrum geschaut (Am Dornbusch, Carl-Zeiss-Straße, Im Rödling, Max-Planck-Straße und Gehaborner Weg). „Erfreulicherweise sind die Unfallzahlen in diesem Bereich von 22 im Jahr 2017 auf 13 im Jahr 2018 gesunken“, teilt Polizeipressesprecherin Andrea Löb mit. „Die meisten Unfälle ereigneten sich, wie auch im Vorjahr an der Einfahrt Segmüller/Lidl. Das Logistikzentrum ist aus unserer Sicht unauffällig.“ Zum Vergleich: 2016 waren es 21 und 2015 waren es elf Unfälle. Aber das seien alles keine Unfälle im Speditions- und Anlieferverkehr gewesen, hatte Polizeisprecherin Löb im vergangenen Jahr mitgeteilt.

Das 350 Meter lange und 100 Meter breite und 10,5 Meter hohe Logistikzentrum (vier Hallen mit dreimal je 10 000 Quadratmeter und einmal 5000 Quadratmeter, plus zwei Büroblöcke mit jeweils etwa 700 Quadratmetern) war 2016 vom nordrhein-westfälischen Projektentwickler „LogProject Development“ zusammen mit dem US-Entwicklungs- und Investment-Unternehmen Hillwood gebaut worden – ohne dass klar war, wer einziehen wird. War das nicht riskant? „Bei einem guten Standort ist spekulative Projektentwicklung sinnvoll“, erklärt dazu ein CBRE-Mitarbeiter. Weiterstadt sei „eine super Lage“.