Sportkindergarten der SG Weiterstadt wird erweitert

Kinder der vier Gruppen des Sportkindergartens Am Aulenberg legen zusammen mit Bürgermeister Ralf Möller (links hinten) und dem Vorsitzenden der SG Weiterstadt Michael Gießelbach die Grundsteine für den Ausbau einer fünften Gruppe der Betreuungsstätte. Foto: Torsten Boor
© Torsten Boor

Nach dreijähriger Planungszeit geht es bei der SG Weiterstadt am Aulenberg los. Die Stadt braucht dringend weitere Betreuungsplätze.

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WEITERSTADT. Wie es um Kinderbetreuungsplätze in Weiterstadt steht, gibt in etwa der Satz „seit drei Jahren fragen regelmäßig Eltern an, ob der Sportkindergarten eine neue Gruppe hat“ wieder. Den sagt Michael Gießelbach, der Vorsitzende der Sportgemeinde Weiterstadt (SGW). Der Verein und die Stadt hatten vor drei Jahren, am 13. Februar 2017, mit der Stadt eine Vereinbarung unterschrieben. Der SGW-Sportkindergarten sollte um einen Anbau – 25 Plätze – erweitert werden. Was auch Eltern mitbekommen hatten, da Ende 2016 die Lage bei Weiterstädter Kita- und Krippenplätzen angespannt war – und es aktuell noch ist.

Seit Ende vergangener Woche wird am Anbau für den Sportkindergarten gearbeitet, Mittwoch war der symbolische Spatenstich, im September 2020 soll der Anbau in Betrieb gehen, wenn nichts dazwischenkommt.

Der Ausbau ist aber auch ein Beispiel dafür, warum nicht schnell eine Kita-Gruppe aufgemacht werden kann. „Die gesamte SGW-Anlage steht auf verschiedenen Parzellen“, erläutert der Architekt Nikolaus Spurk. Und dieses Mal habe das Bauamt verlangt, dass das geregelt wird. „Dann mussten vorhandene Zisternen, Pumpen und Abwasserkanäle berücksichtigt werden“, erläutert der Architekt weiter. „Bis das alles abgearbeitet war, hat es drei Jahre gedauert.“

Und obwohl die SGW Bauherrin ist, musste sie wie die öffentliche Hand agieren, schildert Michael Gießelbach. Für den Erweiterungsbau hatte man Landeszuschüsse beantragt, weswegen die SGW, die eigentlich wie ein Privatunternehmen agieren kann, öffentlich wie eine Kommune ausschreiben musste. Dazu kam, dass der rund 115 Quadratmeter große Anbau rund 400 000 Euro kosten wird. „Viele Handwerker interessierten sich nicht dafür“, berichtet Michael Gießelbach, den Unternehmen sei das Auftragsvolumen zu gering gewesen.

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Derzeit gibt es 1359 Betreuungsplätze in Weiterstadt, teilt die Stadt mit. Im Kita-Bereich gibt es 800 städtische Plätze und 345 Plätze bei freien Trägern. Dazu kommen 92 städtische Krippenplätze sowie 58 in freier Trägerschaft und 64 bei Tagespflegepersonen.

„Jedoch müssen derzeit 43 Familien geduldig auf einen Platz warten – vermutlich bis zum August/September 2020“, so die Pressestelle der Stadt. Dazu stünden bis Sommer noch 70 weitere Kinder auf der Warteliste, die nur schrittweise aufgenommen werden könnten. „Wir bedauern jeden Platzbedarf, den wir aktuell nicht gleich bedienen können, müssen uns aber derzeit auf die dringlichsten Anliegen konzentrieren“, sagt Bürgermeister Ralf Möller (SPD). Zahlreiche Projekte seien in Planung, um dem Bedarf gerecht werden zu können, erläutert der Bürgermeister. Seit vergangener Woche arbeite man in der Turmstraße (je zwei U3- und Ü3-Gruppen), und man warte auf den Ausbau der Kita Wirbelwind in der Carl-Ulrich-Straße, zählt er auf. „Und wir werden im Sommer erstmals Räume für eine Kita anmieten“, weist der Bürgermeister auf die dreigruppige Kita (75 Plätze) im Brunnenweg hin. Und man sei gerade dabei Architekten für die Alte Schlossschule in Gräfenhausen zu suchen, die soll auch für eine dreigruppige Kita umgebaut werden.